Algen – Die große Sorge vieler Aquarienbesitzer

Ob Einsteiger oder Aquarianer, das Problem mit Algenbewuchs im Becken kann jeden treffen und oftmals stehen die Aquarienbesitzer vor einem großen Fragezeichen. Nun stellt sich die Frage, woher kommen die Algen und wie kann man sie endgültig aus dem Becken entfernen?

Doch keine Sorge, Sie sind mit diesem Problem keinesfalls allein, denn fest steht, dass eine große Zahl an Aquarien von Algenbewuchs betroffen sind.

Häufig sind es speziell neu gekaufte Becken, welche zunächst noch ihre innere Balance finden müssen. Diese ist erst erreicht, wenn Sie einen ausgewogenen Nährstoffhaushalt in ihrem Becken vorfinden können. Doch welche Gründe kann der Algenwuchs haben?

Hauptgründe von Algen

Neueinsteiger sollten nun besonders gut aufpassen, denn häufig sind es Nutzungsfehler, die dafür sorgen, dass es in einem Becken vor Algen wimmelt.

Achtung vor direktem Sonnenlicht

Eine wichtige Maßnahme ist es, das Aquarium vor der direkten Sonneneinstrahlung zu schützen, denn dieses fördert den Algenwuchs enorm.

Vor allem für die Pflanzen im Becken ist es von Vorteil, wenn ein künstliches Licht eingebaut ist. Hier empfiehlt sich eine Vollspectrum Wachstumslampe, welche je nach Pflanzenart geregelt eingesetzt werden sollte.

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Am besten man informiert sich hier, welche speziellen Bedürfnisse die tierischen und pflanzlichen Aquarienbewohner in Bezug auf Lichtverhältnisse haben.

Schlechte Aquarienfilter

Oftmals sind Aquarienstartersets, aufgrund ihres günstigen Preises mit schlechten Aquarienfiltern ausgestattet. Diese minderwertigen Aquarienfilter sehen zwar auf den ersten Blick vielversprechend aus. In Wirklichkeit reicht ihre Wasserdurchsatz sowie ihre Filterleistung oftmals nicht aus, um das Wasser genügend umzuwälzen.

Hierdurch können sie beispielsweise Fischkot oder andere unerwünschte Abfallprodukte im Bodenmaterial des Aquariums festsetzen und dort ungewollte Stoffe erzeugen.

Eine regelmäßige Reinigung des Aquariumfilters ist Grundvoraussetzung und sorgt dafür, dass dieser in einem guten Zustand verweilt und eine angemessene Leistung erbringen kann.

Haben Sie einen solchen günstigen Aquariumfilter sollten sie gegebenenfalls nachbesser und einen hochwertigen Filter erwerben, welcher in der Lage ist, das Gleichgewicht im Becken sicherzustellen.

Mehr Informationen zur Auswahl des richtigen Aquarienfilters finden sie auf der Unterseite „der Aquariumfilter leicht verständlich“ unter dem Menüpunkt Aquarientechnik.

Übersicht vernünftiger Aquarienfilter

Nährstoffe im Aquarium

Ein weiterer Punkt ist der Nährstoffhaushalt innerhalb des Aquariums. Hier sollte man vor allem beachten, dass tote Fische und abgestorbene Pflanzen sofort aus dem Becken entfernt werden.

Darüber hinaus macht es Sinn, die in der unteren Tabelle angezeigten Wasserwerte wie Nitrat und Phosphat stets im Blick zu behalten, denn schon die geringsten Veränderungen können das künstliche Ökosystem vollkommen durcheinander bringen.

Hier gibt es zwar die kostengünstige Möglichkeit diese Werte mit speziellen Wasserteststreifen zu messen. Will man jedoch so wie ich auf Nummer sicher gehen, so empfiehlt sich ein JBL Testkoffer mit 6 Tests zur Süßwasseranalyse. Hierbei sollten die Werte wie in der unteren Tabelle ersichtlich eingehalten werden.

Ideale Wasserwerte
NO3
Nitrat
0-35 mg/l

PO4
Phosphat

<0,1 mg/l

pH-Wert

6-8

GH
Gesamthärte

Besatzabhänging
KH
Karbonathärte
3-10° dKH
CO2
Kohlenstoffdioxid
20-25 mg/l
O2
Sauerstoff
8 mg/l
Silikatgehalt <0,2 mg/l

Ein häufig völlig außer Acht gelassener Einfluss ist zudem das Leitungswasser, welches beim Wasserwechsel ungewollt Nitrat- und Phosphat mit sich bringen kann.

Stellt man bei den Messungen fest, dass das Leitungswasser erhöhte Nitrat- oder Phosphatwerte enthält, so kann auch die Aufbereitung des Wasser mit Hilfe einer Osmoseanlage sinnvoll sein.

Informationen zu einer Osmoseanlage gibt es auf der Unterseite „Aquarium Osmoseanlage“ unter dem Menüpunkt Aquarientechnik.

Verwendung von Pflanzendünger

Ein ebenfalls häufig gemachter Fehler ist die Verwendung von Dünger für die Pflanzen. Diese werden nur in den seltensten Fällen wirklich benötigt.

Werden durch diese jedoch mehr Nährstoffe wie benötigt ins Wasser eingebracht, so sind diese eine wahre Wachstumsspritze für die Algen. Daher gilt im Umgang mit Düngern und ähnlichen Maßnahmen rund um das Aquariumbecken, dass weniger häufig mehr ist.

Welche Algen sind es? Die Ursachenforschung beginnt

Es gibt eine Vielzahl an Algen, die sich in einem künstlichen Becken ansiedeln können. Für einen Anfänger in der Aquaristik ist es meist schwer, die Alge zu benennen. Meist ist einer der 4 üblichen Verdächtigen im Becken vorhanden.

So ist zum Beispiel die Grünalge ein häufiger Störenfried. Aber auch Rotalgen, Blaualgen und Kieselalgen sind oft in Aquarien zu finden, obwohl sie dort nicht sein sollten.

Grundlegend lassen sich die hier zu den speziellen Algenarten gegebenen Tipps auch bei allen anderen Algenarten anwenden.

Grünalgen im Aquarium

gruenalgen

Die Grünalgen, ist häufig ein klares Anzeichen dafür, dass einer der oben beschriebenen Punkte nicht eingehalten wird. Sie ist jedoch auch eine Algenart, welche sich recht einfach bekämpfen lässt.

Haben sie die Grünalge in ihrem Aquarium entdeckt, so empfiehlt es sich größere Algenpartien aus dem Aquarium zu entnehmen und danach zu schauen dass das Aquarium den oben genannten Punkten entspricht.

Es gibt zudem Aquarienbewohner wie die Napfschnecke oder die Amanogarnelen, welche sich der Grünalge mit Vergnügen annehmen.

Übersicht guter Algenfresser:

HIER gibts mehr Infos zu den Grünalgen

Blaualgen

blaualgen

Haben sie hingegen Blaualgen, in ihrem Aquarium entdeckt, so müssen sie schnell tätig werden. Hier empfiehlt es sich die Ablagerungen der Algen schnell mit einem Schlauch oder einem sogenannten Mulmsauger zu entfernen.

Die Überreste der Blaualgen können durch eine komplette Abdunklung des Aquariums und Wasserwechsel bekämpft werden. Durch diese komplette Abdunklung, welche zwischen ein paar Tagen und max. 1 Woche aufrechterhalten werden sollte, nimmt man den Blaualgen, die für ihr Überleben wichtige, Helligkeit.

Haben sie die Algen nun entfernt, so sind sie leider noch nicht ganz am Ziel angekommen. Als nächster Schritt ist es extrem wichtig die Ursachen des Algenwachstums zu finden. Auch hierbei sind die oben aufgeführten Punkte zu überprüfen.

Bei den Blaualgen sollte den Wasserwerten besondere viel Aufmerksamkeit geschenkt werden, insbesondere der Phosphatwert ist hier entscheidend. Phosphatwerte von mehr wie 1 mg/l sind der ideale Ausgangspunkt für neue Algen und Blaualgen.

HIER mehr Infos zu den Blaualgen

Kieselalgen im Aquarium

Die Kieselalgen entstehen meist durch einen zu hohen Silikatgehalt des Wassers, hierbei gilt es einen Silikatgehalt von über 0,8 mg/l zu vermeiden.

Man erkennt die Kieselalge sehr gut, da sich sich als brauner Belag im kompletten Aquarium niederlegt. Besonders auffällig sind hierbei meist Stellen wie Deko-Gegenstände oder auch Pflanzen.

Um die Kieselalge in den Griff zu bekommen gilt es die Ursache des zu hohen Silikatwertes zu finden und diesen schnellstmöglich zu senken.

Da die Hauptursache jedoch meist bereits im Leitungswasser liegt sollte neben einem Silikatwertsenker auch über die Aufbereitung des Leitungswasser nachgedacht werden.

kieselalgen

HIER mehr Infos zu den Kieselalgen

Rotalgen

Rotalgen kommen in vielen verschiedenen Varianten in der Aquaristik vor. Da es sich bei den Rotalgen um einen oftmals sehr hartnäckigen Bewuchs handelt, macht es Sinn, betroffene Pflanzen und Steine oder Dekogegenstände sofort aus dem Becken zu entnehmen.

Es ist zwar möglich, die entfernten Dinge zu reinigen, aber um sicherzugehen, bietet es sich an, die Einrichtungsgegenstände zu ersetzen.

Ebenso mag die Rotalge keine Luftzuführung, weshalb sich auch der Einsatz einer Luftpumpe mit Ausströmers, oder eines HMF mit Luftheber lohnen kann.

Die Rotalge ist meist ein Problem eines neuen Beckens und sollte schnell in Angriff genommen werden, um eine große Ausbreitung zu verhindern. Wie auch bei den anderen Algenarten muss auch bei der Bekämpfung der Rotalge die Einhaltung der oben aufgeführten grundlegenden Punkte sichergestellt sein.

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Weg mit den Algen – Das Fazit?

Meist ist es sinnvoll, die Ursachen zu bekämpfen und hier stehen oft Anfängerfehler an erster Stelle. Eine Überprüfung des Standplatzes macht Sinn. Direktes Sonnenlicht sollte vermieden werden. Oftmals ist auch eine Überdosierung in Hinsicht auf Dünger mitverantwortlich für die Bildung von Algen.

Zudem sollte eine Überbesiedlung an Fischen im Becken vermieden werden, da ein übermäßiger Kotabsatz auch für Algen sorgen kann. Eine regelmäßige Überprüfung der Wasserqualität darf nicht fehlen und natürlich sollte man nicht am Zubehör sparen.

Hier macht es Sinn, hochwertige Produkte zu kaufen, um den Bewohnern im Aquarium ein langes Leben zu schenken. So haben Tiere, Pflanzen und Menschen viel mehr Freude am und im Aquarium.

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