Was ist ein Bodenfilter und wann empfiehlt er sich?

Der Bodenfilter ist, wie der Name bereits vermuten lässt, ein Filter, der den Bodengrund als Filtermedium verwendet. Er wird meistens in kleineren Aquarien unter 120 Liter eingesetzt. Mit Hilfe von Sonderlösungen sind jedoch auch größere Aquarien möglich, worauf im Abschnitt „Aufbau und Funktion eines Bodenfilters“ noch weiter eingegangen wird.

Aufgrund der ständigen Durchspülung des Bodengrundes erreichen mehr Nährstoffe die Wurzel der Pflanzen, wodurch der Pflanzenwuchs gefördert wird. Ebenso lässt sich durch die Filterung mit Hilfe des Bodengrundes die Klarheit des Wasser oftmals verbessern.

Die Filterung

Wie bereits erwähnt verwendet der Bodenfilter den Bodengrund als Filtermedium. Hierbei wird das Wasser durch den Bodengrund gesaugt, wobei sich die Verschmutzungen im Bodengrund festsetzen. Ebenso entsteht hierbei im Bodengrund eine mikrobiologische Masse, die das Wasser mit Hilfe von Bakterien filtert. Damit die Filterung sinnvoll funktionieren kann ist es wichtig, dass der Bodengrund nicht zu grobkörnig ist und über eine große Oberfläche verfügt.

Aufbau und Funktion eines Bodenfilters

Der Bodenfilter ist eine Art feinmaschiger Korb, welcher sich unter dem Bodengrund im Aquarium befindet. An diesem Korb gibt es ein oder mehrere Ansaugstellen über die das Wasser nach oben gepumpt wird.

Durch das Absaugen entsteht im Filterkorb ein leichter Unterdruck, wodurch neues Wasser durch den Bodengrund nachläuft und hierbei gefiltert wird.

Funktions bedingt ist es so, dass der Unterdruck in der Nähe der Ansaugstelle höher ist als an einem entfernteren Ort. Hierdurch kommt es auch zu unterschiedlichen Durchströmgeschwindigkeiten im Bodengrund.

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Überschreitet die Grundfläche des Aquariums etwa 2400cm², was in der Praxis meist bei etwa 120 Liter Aquarien der Fall ist, so sinkt die Durchstörmgeschwindigkeit in manchen Bereichen derart stark, dass keine ausreichende Durchströmung mehr vorhanden ist. In diesem Fall empfiehlt es sich eine weitere Ansaugstelle am Bodenfilter anzubringen.

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Kein größerer Wasserdurchsatz zur Vergrößerung

Achtung! Bitte versuchen sie nicht die durchströmte Fläche mit Hilfe eines größeren Wasserdurchsatzes zu vergrößern. Hierdurch steigt der Wasserdurchlauf in der Nähe der Ansaugstelle derart, dass keine biologische Filterung mehr stattfindet.

Einbau eines Aquarium-Bodenfilters

Um den Bodenfilter einbauen zu können muss das Aquarium frei vom Bodengrund sein. Am besten funktioniert dies beim Neuaufbau des Aquariums. Solltet ihr euer Aquarium bereits im Betrieb haben, so ist der Einbau trotzdem gut möglich und oftmals auch sinnvoll. Jedoch erhöht sich hierbei zwangsläufig der Aufwand.

Schritt 1: Reinigung des Bodenfilters

Als ersten Schritt empfehle ich euch den neuen Filter gründlich unter fließendem Wasser abzuwaschen. Hierdurch verhindert ihr, dass ungewünschte Stoffe ins Aquarium eingebracht werden.

Schritt 2: Anpassung Bodenfilters

Da die Bodenfilter im Normalfall in verschiedene kleinere Teile unterteilt sind, solltet ihr als nächstes schauen wie sich diese am besten kombinieren könnt. Hierbei ist es ebenfalls möglich die Teile entsprechend mit einer stabilen Schere zu kürzen.

Bitte beachtet bei diesem Schritt auch gleich, dass sich ein Anschluss für das Saugrohr an der von euch gewünschten Stelle befindet.

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Schritt 3: Einbringen des Bodengrunds

Nachdem ihr die Filtergröße entsprechend angepasst habt, könnt ihr den Filter nun im Aquarium einsetzen und mit dem Bodengrund bedecken.

Solltet ihr einen sehr feinen Bodengrund verwenden, der durch die Schlitze in den Bodenfilter fällt, so könnt ihr euch mir einem einfachen Filtervlies behelfen. Diese Filtervlies legt ihr einfach direkt auf den Bodenfilter und befüllt es anschließend mit dem Bodengrund.

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Höhe des Bodengrunds

Was die Höhe des Bodengrunds betrifft so ist es wichtig, dass dieser rund 5-6cm beträgt. Diese Menge an Bodengrund ist wichtig, damit der Bodenfilter über ein ausreichendes Filtervolumen verfügt.

Sollte euch der hohe Bodengrund optisch stören, so kann dieser durch die Kombination des Bodenfilters mit einem Außenfilter deutlich reduziert werden.

Vor- und Nachteile des Bodenfilters

Vorteile

Der größte Vorteil des Bodenfilters ist, dass Ablagerungen im Bodengrund im Vergleich zu vielen anderen Filtern mit gefiltert werden. Hierdurch müssen Mulmsauger deutlich seltener eingesetzt werden. Speziell bei dicht bewachsenen oder mit viel Deko versehenen Aquarien ist dies ein großer Vorteil.

Ein weiterer großer Vorteil ist, dass Pflanzen häufig deutlich besser wachsen. Hintergrund hierfür ist die bessere Nährstoffversorgung der Wurzeln, die durch die Durchspülung des Bodengrundes entsteht. Durch diese Durchspülung verbessert sich die Klarheit des Wassers, was ebenfalls ein schöner Vorteil ist.

Aufgrund der Ansaugung durch den Bodengrund können ebenso auch keine kleineren Aquarienbewohner eingesaugt werden, wodurch sich der Bodenfilter auch sehr gut für Garnelenaquarien oder Aquarien mit Fischbrut eignet.

Vorteile Bodenfilter

  • Reduzierter Reinigungsbedarf des Bodengrundes
  • Besserer Pflanzenwachstum
  • Klareres Wasser
  • Schützt kleine Aquarienbewohner (Garnelen, Fischbrut etc.)

Nachteile

Was die Nachteile angeht, so ist der größte Nachteil sicherlich die hohe Schicht am Bodengrund (min. ca. 5cm), die für eine sinnvolle Filterung benötigt wird. Als Abhilfe kann der Bodenfilter mit einem Außenfilter kombiniert werden. Hierdurch lässt sich eine Reduzierung der Bodengrundhöhe erreichen.

Ein weitere Nachteil ist, dass sich der Bodengrundfilter in seiner einfachen Bauweise lediglich für Aquarien bis ca. 120 Liter eignet. Auch hier lassen sich Lösungen für größere Aquarien durch die Verwendung mehrerer Ansaugstellen finden. Diese erhöhen jedoch den Einbauaufwand.

Nachteile Bodenfilter

  • Hoher Bodengrund notwendig
  • Einfache Bauweise nur bis ca. 120Liter Aqaurium

Beste Filterung durch Filterkombination

Die beste Leistung entwickelt der Bodenfilter durch eine Kombination mit einem Außenfilter. Der Außenfilter wird hierfür an das Ansaugrohr des Bodenfilters angeschlossen. Hierbei wird das Wasser wie bekannt ebenfalls durch den Bodengrund gefiltert.

Anstatt das Wasser jedoch direkt oberhalb des Bodengrunds auszustoßen wird das Wasser erst noch zusätzlich durch den Außenfilter gefiltert. Hierdurch kann vor allem die biologische Filterwirkung durch die notwendigen Bakterien deutlich verstärkt werden. Speziell bei stärker besetzen Aquarien ist dieser Weg sicher sinnvoll.

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Die Wahl des richtigen Bodengrunds

Was den Bodengrund selbst betrifft, so sollte dieser nicht zu grobkörnig sein. Als Anhaltspunkt würde ich hier die Maximalgröße von etwa 2-3mm nehmen. Bei einem gröberen Kies könnte das Wasser relativ ungehindert durchsickern, so dass keine ausreichende Filterung vorhanden wäre.

Neben der beschriebenen Größe ist auch die Oberfläche des Bodengrunds wichtig. Diese sollte möglichst offenporig sein, so dass sich die Mikroorganismen, die für die biologische Reinigung des Wasser zuständig sind, einnisten können. Eine solche offenporige Oberfläche weist beispielsweise Vulkangestein auf.

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Eine gute Filterwirkung lässt sich erreichen, wenn auf dem Bodenfilter als erstes eine etwa 1cm hohe Schicht Vulkangestein aufgebracht wird. Auf diese Vulkangestein kann dann der jeweilige Aquarienkies etc. folgen.

Wie bereits erwähnt kann beim kombinierten Betrieb mit einem zusätzlichen Außenfilter auf die Vulkangestein verzichtet werden, da die biologische Filterung in diesem Fall im Filter stattfindet.

Einen guten Bodenfilter finden

Was den Bodenfilter selbst betrifft, so gibt es verschiedene Hersteller, die jedoch im Wesentlichen das selbe anbieten. Die verschiedenen Sets, die ich bisher gesehen habe, unterscheiden sich in den folgenden Punkten:

Auswahlkriterien Bodenfilter

  • Verarbeitungsqualität
  • verfügbare Größe
  • Preis

Was die Größe selbst betrifft, lassen sich die meisten Sets mit weiteren Sets der gleiche Marke problemlos erweitern. Da ich jedoch auch schon Sets mit sehr schlechter Verarbeitungsqualität gesehen habe, kann ich euch das Bodenfilter Set empfehlen.

Was den Anschluss des Außenfilters selbst betrifft, so kann es sein dass ihr abhängig vom Anschluss eures Filters etwas basteln müsst. In so gut wie allen Fällen konnte ich dieses Problem jedoch auf sehr einfachem Weg lösen, da der Ansaugschlauch des Außenfilters meist sehr gut zum Ansaugrohr des Bodenfilters passt. Solltet ihr ebenfalls noch einen Außenfilter so findet ihr hier alle wichtigen Infos: Mehr Infos zum Außenfilter

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Der Bodenfluter als Alternative

Sollte der Bodenfilter nicht das richtige für euch sein, so braucht ihr deshalb nicht zwangsläufig auf die Durchspülung des Bodengrundes verzichten. Alternativ zur Absaugung unterhalb des Bodengrunds gibt es auch die Möglichkeit einen Bodenfluter einzubringen.

Dieser Bodenfluter ist im Wesentlichen nichts anderes wie eine elektrische Fußbodenheizung in Aquarium. Durch die Beheizung des Bodens steigt das wärmere Wasser im Bodengrund auf und frisches, kälteres Wasser läuft nach, wodurch ebenfalls eine Durchspülung des Bodengrunds und eine entsprechende Nährstoffzufuhr an den Pflanzenwurzeln stattfindet.

Mehr Infos zum Bodenfluter

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