Steckbrief +-
max. Größe: 7,0cm
7,0cm
Haltung: einfach
Zucht: einfach
Wassertemp.: 4-25 °C
Wasserwerte: PH: 5,0-8,0 pH
GH: 5-30 °dH
KH: 3-20 °dGH

Allgemeines

Hier bin ich, das gilt ganz besonders für die Spitzschlammschnecke. Zu übersehen ist das attraktive Tier im Aquarium nicht. Mit einer durchschnittlichen Größe von fünf Zentimetern, wobei einige Schnecken sechs und sieben Zentimeter groß werden, ist die Spitzschlammschnecke schon ein echter Hingucker im Becken.

Als Resteverwerter von abgestorbenen Pflanzenteilen, Mulm sowie Detritus ist sie auch nützlich. Sozusagen ein überaus hübscher Putztrupp, der sich im heimischen Aquarium großer Beliebtheit erfreut.

Kurzporträt

Die Spitzschlammschnecke, Lymnaea stagnalis, ist in langsam fließenden Gewässern in Europa, Asien, Nordamerika und Nordafrika weit verbreitet.

In ihrer natürlichen Umgebung leben die Schnecken in großen Gruppen auf Flachwasser-Vegetation, von der sie sich auch ernähren.

Lymnaea stagnalis / Spitzschlammschnecke / Great Pond Snail

Die Schale der Lymnaea stagnalis hat verjüngende, hohe Spiralen mit, wie es der Name schon vermuten lässt, einer spitzen Spitze. Die letzte Windung der Spirale verbreitert sich unten zu einer weiten Öffnung, dem Peristom.

Das Gehäuse der Lymnaea stagnalis ist dünnwandig. Charakteristisch für die Schnecke ist die starke Pigmentierung mit kleinen Punkten im Kopfbereich.

Die Fühler sind dreieckig und der Fuß breit oval.

Historisches und Wissenswertes

Die Lymnaea stagnalis wird auch manchmal als Spitzhornschnecke bezeichnet. Was nicht verwundert, denn ihr Gehäuse erinnert an ein Horn. Die imposante Schnecke darf jedoch nicht mit der Spitzhornschnecke, Physastra proteus, verwechselt werden, die zur Familie der Tellerschnecken gehört.

spitzschlammschnecke_lymnaea-stagnalis_im_aquarium
Spitzschlammschnecke Lymnaea stagnalis

Die Spitzschlammschnecke ist die größte heimische Süßwasserschnecke, die schon seit Jahrhunderten in langsam fließenden und stehenden Gewässern lebt. Obwohl die Schnecke sogar in stärker verschmutzten Gewässern überlebt, machen ihr die zunehmenden Umweltbelastungen stark zu schaffen.

Die Spitzschlammschnecke wurde 2015 in die Rote Liste der IUCN aufgenommen. Die Schnecke ist zwar noch nicht besorgniserregend vom Aussterben bedroht, aber man merkt den deutlichen Rückgang der Tiere.

Interessant ist, dass die Schnecken die Farbe ihre Gehäuse der Umgebung anpassen. In ihrer natürlichen Umgebung ist das Haus bräunlich oder sogar schwarz, im Aquarium meistens sehr hell bis weiß.

Atmung

Bei der Atmung zeigt sich, dass die Lymnaea stagnalis neben anderen Faktoren, eine ganz besondere Schnecke ist. Sie gehört zur Familie der Wasserlungenschnecken, aber das alleine ist noch nicht das Besondere.

Es gibt bei der Atmung einen Unterschied und dieser hängt von der Jahreszeit ab. Als Lungenatmer müssen die Schnecken an die Oberfläche kommen, um Luft, genauer gesagt den Sauerstoff aus der Luft, zu holen. Das machen sie im Sommer regelmäßig.

Im Winter hingegen reicht den Schnecken die Sauerstoffaufnahme über die Haut vollkommen aus.

Das optimale Aquarium

Die Spitzschlammschnecke ist ein friedliebender sowie robuster Aquariumbewohner und eignet sich auch für Neueinsteiger in die Welt der Süßwasserschnecken. Die Schnecke kann durchaus als aktiv und selbstbewusst beschrieben werden. Andere Aquariumbewohner sind ihr vollkommen egal.

Das Aquarium sollte ein Fassungsvermögen von 60 Liter haben. Die Schnecke ist keine Einzelgängerin, sie fühlt sich nur in der Gruppe wohl. Es muss nicht so eine große Gruppe wie in der Natur sein, aber fünf bis sieben Tiere sollten schon gemeinsam gehalten werden.

details_spitzschlammschnecke

Mit niedrigen Wassertemperaturen kommt die Schnecke besser zurecht, deshalb eignet sie sich gut für ein Kaltwasseraquarium.

An die Inneneinrichtung stellt die Spitzschlammschnecke keine besonderen Ansprüche. Sie würde sich sogar in einem Becken ohne Substrat wohlfühlen. Doch aus optischen Gründen sollte immer ein Bodensubstrat im Aquarium sein.

Als Bodensubstrat perfekt geeignet sind Steine, Laub oder grober Kies

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Kiesbodengrund

Sandgrund für Spitzschlammschnecke

Sand als Bodengrund sollte nicht verwendet werden. Die Lymnaea stagnalis kann sich auf Sand nur sehr schlecht fortbewegen.

Ein ehrliches Wort zu den Wasserpflanzen

Es gibt nur wenige Aquarien, die keine Bepflanzung haben. Irgendwie gehören Wasserpflanzen einfach in jedes Becken. Nicht nur aus optischen Gründen, die Pflanzen reinigen das Wasser und sind für die Bereitstellung des Sauerstoffs verantwortlich.

Man muss aber wissen, dass die Schnecke auch vor den Pflanzen nicht Halt macht. Einige Aquarianer berichten, die Schnecke frisst nur die Wasserpflanzen, wenn ihr zu wenig Grünfutter angeboten wird.

Andere Aquarianer berichten, dass die Schnecke auch bei einem reichlichen Futterangebot eine große Freude daran hat, die Pflanzen anzuknabbern. Anknabbern ist vielleicht etwas untertrieben, es können ganz schöne Kahlstellen an den Pflanzen entstehen.

Geeignete Wasserpflanzen

Glücklicherweise gibt auch Wasserpflanzen welche von der Spitzschlammschnecke verschmäht werden. Hierzu zählen Javamoos, Moosball und auch das Nixkraut,

Wasserwerte

Die Schnecke ist anpassungsfähig. Am wohlsten fühlt sie sich bei einer Temperatur von 4 bis 25 Grad Celsius und einem pH-Wert von 5 bis 8. Ideal ist eine Gesamthärte von 5 – 30°dgH sowie eine Karbonhärte von 3 bis 20°dKH.

Schlammschnecke im Kaltwasseraquarium

Die Schnecke kann ohne Heizung im Aquarium gehalten werden. Niedrige Temperaturen werden nicht nur toleriert, sondern von den Schnecken gut vertragen. Eine konstant hohe Temperatur von 26 Grad Celsius oder mehr, führt zum frühzeitigen Sterben der Schlammschnecken.

Fortpflanzung

Eine Vermehrung im Aquarium ist ohne Probleme möglich. Die Schlammschnecke ist ein Zwitter, braucht aber einen Partner für die wechselseitige Befruchtung. Das bedeutet, jeder Partner nimmt Spermien auf und gibt gleichzeitig Spermien ab.

Bei einer einzigen Paarung entstehen drei bis vier Laichschnüre. An den gallertartigen Schnüren liegen die Eier in Zweierreihen angeordnet.

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Leichschnur einer Schlammschnecke

Eine Laichschnur ist ungefähr 6 Zentimeter lang und enthält knapp 300 Eier.
Bei der Entwicklung der Eier gibt es Unterschiede. In der Natur dauert die Entwicklung zur Jungschnecke drei Wochen, im Aquarium bei einer Wassertemperatur von 20 bis 24 Grad Celsius nur ein paar Tage.

Ernährung und Futter

Die Schnecke stellt an das Futter keine hohen Ansprüche. Sie ist ein Allesfresser, Hauptsache Futter ist immer ausreichend vorhanden.

Auf dem Speiseplan der Schnecke stehen Algen, Futterreste, abgestorbene Pflanzenteile und auch Aas. Und wie gesagt, so manche Wasserpflanze verschwindet ebenfalls im Magen der Schnecke.

Löwenzahnblätter sind für die Schnecke eine Delikatesse, die mit Begeisterung gefressen werden.

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Löwenzahnblätter

Vergesellschaftung

Die Spitzschlammschnecke ist nicht nur friedliebend, sie ignoriert alle anderen Mitbewohner. Eine Vergesellschaftung ist mit friedliebenden Fischen und Schnecken möglich.

Keine harmonische Wohngemeinschaft entsteht jedoch mit schneckenfressenden Fischen, Krebsen und Garnelen.

Spitzschlammschnecke (Yodaschnecke): Perfekt fürs Aquarium insbesondere mit Garnelen?

Spitzschlammschnecke mit friedlichen Mitbewohnern

Die Schnecke hat kein Operculum und kann deshalb ihren Fuß nicht schützen. Es gibt viele Fische, Garnelen und auch andere Schnecken, die ständig an der Spitzschlammschnecke zupfen. Sollte dies der Fall sein, so müssen die Tiere getrennt werden.

Erkrankungen

Die Lymnaea stagnalis ist nicht besonders krankheitsanfällig. Bei guten Haltungsbedingungen beträgt die Lebenserwartung drei bis vier Jahre.

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Es kann immer wieder nur betont werden, die Spitzschlammschnecke nicht aus dem Gewässer zu holen und zu Hause in das Aquarium zu setzen. Das überlebt die Schnecke nicht.

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Expertentipp

Die Gehäuse der Spitzschlammschnecken bleiben schön und stabil, wenn den Tieren Kalk angeboten wird. Sie brauchen Calcium für den Aufbau ihrer Häuser. Gut geeignet ist ein poröser Kalk- bzw. Mineralstein, der von den Schnecken gerne abgeraspelt wird.

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