Schonend und mit Augenmaß

In fast jedem Gewässer gibt es Algen. Eine Ausnahme bilden lediglich stark saure Moore und huminstoff- und gerbsäurereiche Schwarzwasser. Die meisten planktischen Algen sind mikroskopisch klein.

Und solange sie sich nicht massenhaft vermehren, bleiben sie unentdeckt. Dann stören sie auch nicht und sollten auch nicht prophylaktisch durch Zugabe von Algiziden bekämpft werden.

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Zudem gibt es schonendere Mittel und Möglichkeiten, einer Algenblüte vorzubeugen oder Algen im Aquarium zu bekämpfen, so dass Algiziden im Normalfall nicht benötigt werden.

Verhinderung von starkem Algenbewuchs

Algenwuchs kann durch Berücksichtigung folgender Faktoren eingedämmt werden:

  • durch ein ausgewogenes Verhältnis von Wasserpflanzen und Fischbesatz
  • durch sparsames Füttern der Fische, um eine Überdüngung des Wassers zu vermeiden
  • optimale Beleuchtungsverhältnisse,
  • regelmäßigen Wasserwechsel und Absaugen des Bodenschlammes.
  • kein zu hartes und kalkreiches Wasser. Dieses kann ein Massenwachstum, vor allem von Grünlagen, in Gang setzen.

Sind die Lichtbedingungen, die Wasserverhältnisse und das Nährstoffangebot im Aquarium für Grünlagen und Kieselalgen optimal, dann beginnen sich diese Algen rasch zu vermehren.

Aufwuchsalgen bilden erste, dünne Beläge auf Steinen und anderen Hartsubstraten. Bald darauf beginnt die Belagbildung auch an den Innenseiten der Glasscheiben des Aquariums.

Algenfressende Aquarienbewohner

In dieser Phase muss der Aquarianer abwägen, ob ein aktives Eingreifen schon notwendig und sinnvoll ist. Lassen wir doch einfach die Aufwuchsfresser unter den Aquarienbewohnern ihre Arbeit tun, bevor wir selbst die Algen im Aquarium bekämpfen.

Zahlreiche bodenbewohnende Fische, unter ihnen vor allem Schmerlen und Welse, Zwerggarnelen, aber auch kleinere Wasserschnecken brauchen solche von Algen besiedelten Aufwuchsflächen die sie zur Ergänzung ihrer Ernährung abweiden können.

Sie können uns dabei gleichzeitig bei unseren vorbeugenden Maßnahmen unterstützten, das Algenwachstum in einem für die Lebensgemeinschaft im Aquarium erträglichen Maß zu halten.

Der Fachhandel bietet zwar auch einige hochwirksame Präparate, Algizide genannt, zum raschen Abtöten der Algen an, aber das löst das eigentliche Problem nicht.

Das Algenwachstum wird zwar durch den Einsatz solcher Algizide gestoppt und die Algen werden abgetötet. Ihre Überreste bleiben jedoch im Aquarium, zersetzen sich schließlich, verunreinigen und düngen das Aquarienwasser. abgestorbene Grünalgenkolonien sind zudem ein idealer Nährboden für die weitaus schädlicheren Blaualgen.

Zusätzlich zu ggf. eingesetzten algenfressende Aquarienbewohner sollte das Aquarium mit mechanischen Mitteln von Algenblüten und Massenbewuchs befreit werden.

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Die Algenbeläge an den Scheiben können hierbei mit starken Magneten oder Kratzern gelöst und dann aufgewischt oder mit Hilfe eine Mulmsaugers abgesaugt werden.

Fadenförmige Algenkolonien lassen sich zudem einfach abzupfen bzw. abwickeln.

Notwendige Algenentfernung

Eingreifen und Algen im Aquarium entfernen muss man aber eigentlich erst, wenn die Algen überhand nehmen. Überhandnehmende Algen stören das biologische Gleichgewicht im Aquarium und die Wasserqualität droht zu kippen.

Wenn fädige Algenkolonien die Wasserpflanzen überziehen und zu ersticken beginnen, sich die Scheiben zusetzen oder sich auf dem Bodensediment ein dichter Algenteppich bildet, ist Handlung gefragt.

Achtung Blaualgen

Haben sich bereits Blaualgen, welche die ja bekanntlich keine Algen, sondern Bakterien sind im Aquarium gebildet, so muss dringend gehandelt werden.

Die Blaulagen tragen nichts zum biologischen Gleichgewicht im Aquarium bei. Im Gegenteil, die Blaualge belastet die Wasserqualitätriechen übel und scheiden außerdem toxische Substanzen aus, die ab bestimmten Konzentration für Fische, Garnelen und andere Wassertiere hochgiftig bis tödlich sind.

Bekämpfung von Blaualgen

Beim Auftreten von Blaualgen gilt es diese schnellstmöglich aus dem Aquarium zu entfernen. Die Entfernung gelingt am besten mit einem sogenannten Mulmsauger, welcher den Bodengrund absaugt und hierbei die Algen entfernt.

Da sich die Blaualgen durch das Absaugen nicht zu 100% entfernen lassen, dunkelt man das Aquarium anschließend für 5-7 Tage komplett ab. Hierfür empfiehlt es sich sämtliche Beleuchtung auszuschalten und das Aquarium mit einem Lichtdichten Stoff abzudecken.

Da das Licht für die Blaualgen überlebensnotwenig ist, sterben diese durch die Dunkelphase ab, wodurch die akute Gefahr erstmal gebannt ist. Als nächstes gilt es neuen Algenbewuchs vorzubeugen.

Die Algen haben überhandgenommen, was nun?

Bei sehr massivem Algenbewuchs, wenn die Fadenalgen die Wasserpflanzen zu ersticken drohen, oder sich eine dichte Algenschicht auf dem Bodensediment gebildet hat, hilft alles nichts. Das Aquarium muss komplett ausgeräumt und das Wasser abgelassen werden!

Ist das Aquarium vollständig geleert, dann kann man den Algenaufwuchs an den Scheiben mit verdünntem Essig spielend leicht entfernen. Anschließend muss das Sediment austauscht oder wenigstens gründlich durchspült werden.

Die von Algen besiedelten Wasserpflanzen werden  in einem separaten Becken mit einem wirksamen Algizid behandelt. Dann lässt man die Pflanzen noch einige Tage in einem zweiten Becken mit reinem, unbelastetem, algizid- und algenfreiem Wasser durchspülen.

In der Zwischenzeit kann man damit beginnen, das Aquarium von Grund auf neu einzurichten,  Kies- und Sedimentschicht aufzuschichten, Steine und Dekomaterial platzieren und sauberes, weiches bis mittelhartes Wasser einfüllen und temperieren.

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Nach der Anwendung werden die behandelten und gereinigten Wasserpflanzen eingepflanzt und schließlich das Aquarium mit Fischen, Schnecken, Garnelen und anderen Wirbellosen besetzt.

Vorbeugung gegen Algenbewuchs

Im Anschluss gilt es nun noch die Ursachen für deren Wachstum ausfindig zu machen. Hierbei sollte insbesondere die Wasserwerte im Auge behalten werden, da erhöhte Phosphat (größer 1 mg/l) ideale Ausgangspunkt für neue Algen und auch Blaualgen sind.

Bei erhöhten Phosphatwerten hilft am besten ein Teilwasserwechsel. Sollte der Phosphatgehalt schnell wieder steigen, so ist meist ein nicht richtig eingefahrenes Aquarium (zu wenig Filterbakterien), eine zu geringe Filterleistung, ein zu starker Fischbesatz oder eine zu geringe Bepflanzung verantwortlich.

Sollten sich die Ursachen nicht beheben lassen, so kann zu Not auch ein spezieller Phosphatfilter helfen.

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Eine zusätzliche und nicht zu unterschätzende Hilfe stellen Aquarienbewohner wie Turmdeckelschnecken dar. Diese Schnecken durchgraben den Bodengrund auf der Suche nach Futter und entfernen hierbei typische Blaualgenquellen wie überschüssiges Fischfutter, dass sich im Bodengrund abgesetzt hat.

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Algen im Aquarium bekämpfen: Fazit

Unter solchen Voraussetzungen hat man nun ideale Bedingungen, um die Massenvermehrung von Algen künftig zu vermeiden. Voraussetzungen hierfür sind:

  • Beleuchtungsverhältnisse gut wählen
  • das Aquarium dicht bepflanzen
  • Fischbesatz der Aquariengröße angepasst
  • Überfütterung wird vermieden
  • Passenden Aquarienfilter wählen
  • Soweit möglich Algenfresser und Turmdeckelschnecken besetzen

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