Allgemeines

Die attraktiven Schnecken der Gattung Tylomelania aus der Familie Pachychilidae stammen aus Indonesien, genauer gesagt aus Sulawesi, einer Insel zwischen Borneo und Neuguinea.

Ob es sich um die hübsche Perlhuhnschnecke oder die witzige Donnerkeil Schnecke handelt, sie werden alle unter dem Namen Elefantenfußschnecke zusammengefasst.

Aber warum? Vielleicht weil die Schnecken mit ihren doch etwas kurzen, runden Füßen an Dickhäuter erinnern oder weil sie so gerne im Boden graben und mit Begeisterung nach Futter suchen? Dabei erinnert ihre lange Schnauze doch tatsächlich an einen Elefantenrüssel.

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Fuß einer gelben Perlhuhnschnecke

Eigentlich ist es gar nicht wichtig, den Grund genau zu kennen. Die Elefantenfußschnecken sind auf jeden Fall eine Bereicherung im Aquarium. Diese faszinierenden Schnecken, die liebevoll Tylos genannt werden, gehören zu den schönsten Wasserschnecken.

Neben ihrer mehr als ansprechenden Optik sind die Unterwasserbewohner auch nützlich. Sie graben fleißig den Boden um und ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen und Algen. Sie dürfen also vollkommen zu Recht als fleißige Helfer bezeichnet werden.

Kurzporträt

Auf Sulawesi leben ungefähr 50 Arten. Die beliebtesten und bekanntesten Vertreter der Familie, die in unseren heimischen Aquarien gehalten werden, sind die

  • Donnerkeil Schnecke, Tylomelania perfecta
  • Weiße Perlhuhnschnecke, Tylomelania patriachalis
  • Goldene Perlhuhnschnecke, Tylomelania patriachalis Golden Spot
  • Gelbe oder Neongelbe Tylomelania, Tylomelania sp.Yellow
  • Orange oder Poso Orange Schnecke, Tylomelania spec. Orange
  • Yellow Mini Tylomelania, Tylomelania sp. Mini Yellow
  • Poso Felsschnecke, Tylomelania drachenfelsi
  • Goldpunkt Pososchnecke, Tylomelania towutensis

Vorstellung beliebter Elefantenfussschnecken

So unterschiedlich auch die einzelnen Arten sind, eines haben die liebenswerten Unterwasserbewohner gemeinsam: Sie alle haben wunderschöne skulptierte Gehäuse, die sie mit einem Deckel verschließen können.

Die Größe variiert. So werden beispielsweise die Tylomelania sp. Mini Yellow maximal drei Zentimeter groß, während die Weiße Perlhuhnschnecke durchaus 12 Zentimeter groß werden kann.

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3 cm große Zwergturmdeckelschnecke

Historisches

Vorausgesetzt die Aufzeichnungen stimmen, so gibt es die tollen Vertreter der Elefantenfußschnecken seit knapp 15 Jahren in unseren Aquarien. Im Jahre 2008 soll die erste Schnecke ein Aquarium als ihr neues Zuhause bezogen haben.

Es ist gut, dass die Elefantenfußschnecken so beliebte Aquarienschnecken sind. Sie machen nicht nur im Arten-, sondern auch im Gemeinschaftsbecken eine gute Figur. Es lohnt sich, die entzückenden Tiere im Becken zu pflegen und natürlich auch erfolgreich zu züchten, um den Artenerhalt zu gewährleisten.

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Poso-Felsschnecken im Aquarium

Denn wie überall auf der Welt, Zerstörungen und negative Umwelteinflüsse machen auch vor der natürlichen Umgebung dieser Schnecken keinen Halt.

Früher ein Paradies für die Tylomelania, merkt man heute deutlich die Zerstörung, egal ob es sich um den Poso See oder um die Seen des Malili-Systems handelt.

Atmung

Die Vertreter aus der großen Familie der Elefantenfußschnecken gehören zu den Kiemenatmern.

Das optimale Aquarium

Die Haltung der Elefantenfußschnecken im Aquarium ist gar nicht so schwer. Trotzdem sollte die natürliche Heimat der hübschen Schnecken berücksichtigt werden. Je nach Schneckenart haben die Tiere doch etwas unterschiedliche Ansprüche an das Becken.

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Donnerkeilschnecke sucht Nahrung auf einem Stein

Doch welche Größe sollte das Apartment für die entzückenden Untermieter haben und wie sieht es mit dem Interieur aus? Minimalistisch, gemütlich gediegen oder doch lieber modern?

Die verschiedenen Elefantenfußschneckenarten haben sich an die jeweilige Lebensweise auf Stein, Schlamm oder Holz angepasst. Zumindest in ihrer Heimat.

Im Aquarium haben alle Schneckenarten eines gemeinsam: Sie suchen am Boden und auf den Einrichtungsgegenständen nach Nahrung.

Beckeneinrichtung

Steine und Holz sollte immer im Aquarium sein. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass sich die Schnecken mit ihren Gehäusen nicht einklemmen oder hängenbleiben.

Die Größe des Beckens hängt von der Körpergröße der Schnecke ab. So können beispielsweise die rund drei Zentimeter kleinen, aber sehr fleißigen Tylomelania sp. Mini Yellow Schnecken in Becken ab 40 Zentimeter Länge gehalten werden.

Im Vergleich dazu braucht die Donnerkeil Schnecke mit einer Größe von sieben Zentimetern ein Becken mit einer Länge von mindestens 60, besser 80 Zentimeter Kantenlänge.

Sand oder feiner Kies sind als Bodensubstrat geeignet und Aquarienpflanzen machen das Apartment perfekt. Die Schnecken lassen die Pflanzen weitgehendst in Ruhe. Weitgehendst deshalb, weil sie sich bei Futtermangel an ihnen vergreifen.

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Kiesbodengrund

Elefantenfußschnecken lieben warmes Wasser. Das gefällt aber nicht allen Aquarienpflanzen. Hübsche Hinter- oder Vordergrundpflanzen sind zwar eine Augenweide, fühlen sich aber nur bei niedrigeren Temperaturen wohl.

Gute Alternativen sind das Pfeilkraut, der Wasserfreund und Moosbälle, die mit hohen Wassertemperaturen perfekt zurechtkommen.

Wasserwerte

Auf Sulawesi genießen die Schnecken ganzjährig hohe Wassertemperaturen von 26 bis 30 Grad Celsius. Auch der pH-Wert in den Seen ist hoch und beträgt zwischen 7,5 und 8,5. Im heimischen Becken hat sich deshalb warmes, alkalisches Wasser bewährt.

Sinnvoll ist es, sich über die Haltungsbedingungen der einzelnen Elefantenfußschnecken genau zu informieren. Es gibt doch kleine Unterschiede.

So ist eine Gesamthärte von bis zu 10°dgH für die Donnerkeil Schnecke zu empfehlen, während der Wert für die Perlhuhnschnecke 20°dgH beträgt. Ähnlich sieht es mit der Karbonhärte aus, auch hier gilt es unterschiedliche Werte zu berücksichtigen.

Genau Wasserwerte

Welche Werte ihr für die jeweilige Schnecke braucht, könnt ihr ganz einfach in unserer jeweiligen Detailverstellung der Schnecke erfahren.

Aquarianer, die sich bei den Werten große Mühe geben, bekommen als Dank aktive und gesunde Mitbewohner.

Fortpflanzung

Die Elefantenfußschnecken legen keine Eier, sie sind lebendgebärend. Die Jungschnecken wachsen bis zu ihrer Entlassung in Brutbeuteln, auch Bruttaschen genannt, heran. Bei den Brutbeuteln handelt es sich um Erweiterungen der Eileiter.

Die Schnecken sind getrenntgeschlechtlich, für eine erfolgreiche Zucht müssen daher immer weibliche und männliche Schnecken im Aquarium vorhanden sein.

Keine Überpopulation

Eine Schneckenüberpopulation im Aquarium ist nicht zu befürchten. Je nach Schneckenart wird nur alle sechs bis 12 Wochen ein Jungtier entlassen.

Ernährung und Futter

In puncto Ernährung sind die Elefantenfußschnecken anspruchslos. Auf dem Menüplan stehen sowohl Algen, Mulm wie auch Biofilm.

Für ein bisschen Abwechslung sind die kleinen und etwas größeren Unterwasserbewohner aber schon dankbar. Laub und Schneckenpudding sowie Fischfutter lockern den kargen Speiseplan auf.

Vergesellschaftung

Die Elefantenfußschnecken sind friedliebend und bilden eine harmonische Wohngemeinschaft mit anderen Schnecken, Garnelen sowie Fischen, vorausgesetzt, die Fische lassen die Häuschenträger in Ruhe.

Erkrankungen

Artspezifische Erkrankungen sind nicht bekannt. Natürlich erkranken die robusten Schnecken, wenn die Hygiene und die Haltungsbedingungen im Becken nicht optimal sind. Bei tier- und artgerechter Haltung werden die Elefantenfußschnecken ungefähr vier bis sechs Jahre alt.

Elefantenfußschnecken online kaufen

Die attraktiven Schnecken sind im stationären Fachhandel jedoch meistens nur schwer zu bekommen. Typisches Beispiel dafür sind die Donnerkeil Schnecken. Deshalb empfiehlt sich der Onlinekauf.

Gut verpackt erreichen sie unbeschadet ihr neues Zuhause und beginnen nach der Eingewöhnungszeit, welches sich ideal mit einem Schneckenbalkon unterstützen lässt, schnell mit der Futtersuche.

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Schneckenbalkon

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Expertentipp

Besonders zu empfehlen ist die Vergesellschaftung mit Sulawesigarnelen aus denselben Seen. Immerhin gehören zu diesen Garnelen die schönsten Zwerggarnelen der Tropen. Dazu zählen zum Beispiel die Harlekingarnele, die Kardinalsgarnele oder die Blue Poso-Garnele.

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