Steckbrief +-
max. Größe: 3,0cm
3,5cm
Haltung: einfach
Zucht: einfach
Wassertemp.: 18-24 °C
Wasserwerte: PH: 6-8 pH
GH: 5-10 °dH
KH: 10-15 °dGH

Allgemeines über die Zwerggarnelen

Wie wäre es mit einer Unterwasserwelt im Miniformat? Ob Aquarien oder Nanobecken, wenn Zwerggarnelen darin wohnen, beginnt das große Krabbeln.

Die Haltung von Garnelen wird immer beliebter, was nicht weiter verwundert, denn die meist sehr farbenfrohen Unterwasserbewohner üben eine starke Faszination auf jeden Aquarianer aus.

Zwerggarnelen im Kurzporträt

Die kleinen Garnelen gehören zu den Wirbellosen. Das bedeutet, sie haben kein Skelett, dafür aber einen schützenden Panzer.

Die Aquaristik unterscheidet zwei Gattungen Zwerggarnelen aus der Familie der Süßwassergarnelen, Atyidae, und zwar Caridina und Neocaridina. Die Gruppe Caridina ist allerdings die umfangsreichste und umfasst mehr als 300 Arten.

DIE WICHTIGSTEN TIPPS für Zwerggarnelen - Das sollte jeder wissen!

Die bekanntesten Vertreter sind die Bienen- und Tigergarnelen, aber zu dieser Gattung zählen auch winzige Garnelen mit exotischen Namen, wie beispielsweise die Rote Nashorngarnele oder die Sri Lanka Zwerggarnele.

Blaue Tigergarnele

Die Gruppe Neocaridina umfasst derzeit 20 Arten und neun Unterarten. Zu den bedeutendsten und beliebtesten Arten in heimischen Becken zählen dabei die Rückenstrichgarnelen.

Interessant ist ebenso, warum die kleinen Garnelen in zwei Gattungen unterteilt wurden. Der Grund dafür ist, die doch sehr deutliche Abweichung der äußeren Geschlechtsorgane.

Zwerggarnelen machen ihren Namen alle Ehre. Mit einer Körpergröße von durchschnittlich 2,5 bis maximal 4 Zentimeter gehören sie wirklich zu den kleinsten Aquariumbewohnern unter den Wirbellosen.

Ausnahmen bestätigen die Regel und ein typisches Beispiel dafür ist die Sulawesi Garnele. Zwar werden diese Zwerggarnelen im Durchschnitt 3 bis 3,5 Zentimeter groß, aber es gibt viele Tierchen, die nur 1,5 Zentimeter groß werden und deshalb zu den filigransten Garnelen zählen.

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Sulawesi Zwerggarnele

Andererseits gibt es auch Riesen unter den Zwerggarnelen, beispielsweise die Amanogarnele, die eine stolze Körpergröße von bis zu sieben Zentimeter erreichen kann.

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Amano Zwerggarnele

Charakteristische Merkmale der kleinen Aquariumtiere

Im Vergleich mit den Großarmgarnelen haben die Zwerggarnelen nur sehr kleine Scheren. Diese werden nicht zum Kämpfen oder Verteidigen verwendet, sondern dienen nur der Futtersuche.

Es gibt die unterschiedlichsten Farbvarianten und Musterungen, doch eines haben alle kleinen Garnelen gemeinsam: Der Körper ist in drei Abschnitte gegliedert:

  • Kopf
  • Brust
  • Hinterteil.

Das optimale Aquarium

Die meisten Zwerggarnelen sind in der Haltung anspruchslos. Pauschale Empfehlungen können jedoch nicht gemacht werden, weil die Tiere unterschiedliche Ansprüche haben.

Einige Arten fühlen sich bereits ab einer Wassertemperatur von 18 Grad Celsius wohl, andere wiederum jedoch nur bei Temperaturen von 24 bis 30 Grad Celsius.

Für eine artgerechte Haltung müssen die jeweiligen Ansprüche der kleinen Gesellen beachtet werden.

Für Zwerggarnelen ist bereits ein Aquarium mit einem Volumen ab 15 Litern ausreichend. Es muss aber ehrlich gesagt werden, dass die Haltung in Becken ab 20, besser 30 Liter Fassungsvermögen sinnvoller und tiergerechter ist.

Beckengröße hilft

Vor allem Anfänger sollten sich für noch größere Becken entscheiden. Je größer das Aquarium, desto leichter lassen sich stabile Bedingungen herstellen.

Viele Aquarianer sind begeisterte Innenarchitekten. Mit Liebe und Sorgfalt wird das Aquarium gestaltet.

Die Garnelen sind zwar eine farbenfrohe Bereicherung, aber erst das harmonische Zusammenspiel von Tieren, Pflanzen und Dekoration macht den Reiz des Aquariums aus.

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Leider muss man den Aquarianern die Illusion rauben. Denn die meist anspruchslosen Zwerggarnelen wissen diesen Aufwand selten zu schätzen.

Die genügsamen Tierchen brauchen ein paar Versteckmöglichkeiten in Form von Wurzeln, Höhlen oder Steinen, viele Pflanzen und ausreichend Nahrung.

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Mehr braucht es nicht für ein glückliches Garnelenleben. Der Grund dafür ist, dass sie in ihrer natürlichen Heimat in kargen Gewässern leben. Ein paar Steine und Moos, mehr haben die Garnelen in ihrem natürlichen Habitat nicht.

Die kleinen Garnelen lieben eine dichte Bepflanzung mit möglichst feinfiedrigem Blätterwerk. Deshalb darf Moos im Garnelenbecken nicht fehlen. Javamoos lässt sich gut an Steinen und Wurzeln anbringen, wo es nach kurzer Zeit dauerhaft anwächst.

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Einsetzen der Pflanzen

Eine Pflanzpinzette erleichtert das Einsetzen der Wasserpflanzen.

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Als Bodensubstrat eignet sich Aquariensand oder Kies. Zu empfehlen ist Garnelenkies mit einer sehr feinen Körnung.

Je dunkler das Substrat ist, desto besser kommen die Farbnuancen der Winzlinge zur Geltung.

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Die Technik im Aquarium

Ob herkömmliches Aquarium oder Nano-Becken, viele Aquarien sind als Komplettsets mit allem nötigen Equipment für die Garnelenhaltung erhältlich. Der Filter muss aber über einen Schutz verfügen, damit die Babygarnelen nicht hineingeraten.

Bis auf wenige Ausnahmen brauchen Zwerggarnelen keine Heizung im Becken, die kleinen Tierchen vertragen eine normale Zimmertemperatur mit leichten Schwankungen.

Zu empfehlen sind energiesparende LED-Lampen. Diese lassen die Unterwasserwelt in brillanten Farben erstrahlen. Eine Beckenabdeckung sollte vorhanden sein, denn die munteren Garnelen sind wunderbare Artisten und richtige Ausbruchskünstler.

Die Wasserwerte

Die meisten der Zwerge fühlen sich bei einer Wassertemperatur zwischen 18 und 24 Grad Celsius, einem ph-Wert zwischen 6 und 8, einer Gesamthärte zwischen 5 und 10°dGH sowie einer Karbonathärte von etwa 10 bis 15°dKH wohl.

Caridina Garnelen, wie zum Beispiel die beliebten und attraktiven Bienen- und Tigergarnelen stellen schon etwas größere Ansprüche an die Wasserparameter. Sie brauchen weiches Wasser und der pH-Wert sollte im sauren Bereich liegen.

Die Fortpflanzung

Die Länge der Tragezeit hängt von der Umgebungstemperatur ab. Als Faustregel gilt: Je wärmer es ist, desto kürzer ist die Tragezeit.

Bei normaler Raumtemperatur beträgt die Tragezeit im Durchschnitt drei bis vier Wochen. Bei Bienengarnelen ist die Tragezeit etwas länger und beträgt rund sechs Wochen.

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White Pearl Zwerggarnele mit Eiern

Unterschieden wird zwischen

  • spezialisierter Fortpflanzungstypus
  • partially abbreviated Typus
  • primitiver Fortpflanzungstypus

Spezialisierter Fortpflanzungstypus

Die Bienen- und Tigergarnelen gehören dem spezialisierten Fortpflanzungstypus an. Das bedeutet, dass aus den doch recht großen Eiern fertig entwickelte Junggarnelen schlüpfen, die nach der ersten Häutung wie die adulten Tiere aussehen.

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Partially abbreviated Typus

Beim partially abbreviated, also dem teilweise spezialisierten Typus, trägt das Weibchen kleinere Eier und es schlüpfen Larven.

Die freischwimmenden Larven überleben im Süßwasser, durchlaufen mehrere Larvenstadien und vollziehen danach die Metamorphose zur Junggarnele. So pflanzt sich zum Beispiel die Grüne Zwerggarnele, Caridina cf. babaulti, fort.

Primitiver Fortpflanzungstypus

Beim primitiven Fortpflanzungstypus sind die Eier besonders winzig, aber in großer Zahl vorhanden. Das Weibchen trägt hundert bis tausend Eier mit sich herum.

Bis zur fertigen Junggarnele müssen mehrere Zoea-Stadien durchlaufen werden. Die Entwicklung kann aber nur im Meer- oder Brackwasser erfolgen. Das macht die Zucht im heimischen Aquarium recht schwierig.

In der Natur wandern die fertigen Junggarnelen wieder zurück in ihr Süßwassergebiet. Eine typische Vertreterin des primitiven Fortpflanzungstypus ist die Amanogarnele.

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Die Häutung

Wenn die kleinen Gesellen regungslos in den Verstecken verharren, ist das kein Anzeichen für eine Krankheit, sondern ein Indiz dafür, dass die Häutung bevorsteht.

Auch die Zwerggarnelen wachsen ihr ganzes Leben, aber ihr Panzer nicht. Deshalb findet man von Zeit zu Zeit leere Panzer im Aquarium.

Die Häutung ist für die Tiere sehr anstrengend und kräftezehrend. In der Phase der Häutung sollten die Garnelen nicht gestört werden.

Ernährung und Futter

Die Speisekarte ist vielfältig. Zur Nahrung zählen Aufwuchsorganismen auf Holz und Pflanzen, Algen und organische Reste.

Eine Zufütterung sollte nur in Maßen erfolgen. Als Zusatzfutter eignen sich Pellets, Wafers, Garnelenspezialfutter, Laub, überbrühtes Gemüse und feines Frostfutter.

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Garnelenfutter

Junggarnelen werden mit Staubfutter ernährt.

Die Vergesellschaftung

Garnelen sind Gruppentiere. Eine Einzelhaltung ist abzulehnen. Erst in einer größeren Gruppe ab zehn Tieren fühlen sich die Aquariumbewohner wohl.

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Vor allem die sehr farbintensiven Garnelen kommen im Artbecken am besten zur Geltung.

Im Gesellschaftsbecken ist eine Vergesellschaftung verschiedener Zwerggarnelenarten ebenso möglich wie mit kleinen Fischen, Schnecken und Flusskrebsen.

Was so einfach klingt, erfordert in der Praxis doch ein bisschen Fachwissen. Wer möchte, dass sich seine Garnelen vermehren, muss auf Fische verzichten. Der Nachwuchs ist eine willkommene Abwechslung am Speiseplan der Fische.

Bei der gemeinsamen Haltung verschiedener Garnelenarten muss berücksichtigt werden, dass sich die Tiere untereinander kreuzen und bestimmte Farben oder Musterungen verloren gehen.

Außerdem können nur Tiere gemeinsam gepflegt werden, die nicht nur in Bezug auf die Wasserwerte und Wassertemperatur, sondern auch aufgrund ihrer Größe, Ernährungsvorlieben und ihren Verhaltungsweisen perfekt miteinander harmonieren.

Erkrankungen

Artspezifische Erkrankungen sind bei den Garnelen nicht bekannt. Leider sind durch Haltungsfehler manchmal die Garnelen so geschwächt, dass sie sehr anfällig für Infektionen und Parasiten sind.

Die häufigsten Haltungsfehler sind ein zu selten durchgeführter Teilwasserwechsel, Sauerstoffmangel oder Kohlendioxidüberschuss, ein falsch eingestellter pH-Wert und zu niedrige oder zu hohe Wassertemperaturen.

Bei artgerechter Haltung, guter Pflege und Vermeidung von schweren Haltungsfehlern werden Zwerggarnelen rund zwei bis drei Jahre alt.

Es gibt aber auch Zwerggarnelenarten, die wesentlich älter werden. Amanogarnelen und zum Beispiel die Nashorngarnelen können im Aquarium fünf bis acht Jahre alt werden.

Zwerggarnelen online kaufen

Aufgrund der schonenden Verpackung und den kurzen Lieferzeiten können die Garnelen online gekauft werden.

Nach kurzer Zeit erreichen die Wirbellosen unbeschadet ihr neues Zuhause. Jetzt liegt es am Aquarianer, die Garnelen stressfrei in das Aquarium zu setzen. Der Vorgang kann durchaus mehrere Stunden dauern. Die Geduld wird mit gesunden und munteren Garnelen belohnt.

Die Tiere dürfen nach dem Transport nicht gleich ins Aquarium gegeben werden. Sie benötigen Zeit, um sich zu akklimatisieren. Dazu wird der Beutel verschlossen auf die Wasseroberfläche gelegt, damit gleicht sich die Temperatur an.

Dann vorsichtig öffnen und alle fünf Minuten aus dem Aquarium Wasser hineingeben, solange bis das Aquariumwasser den größeren Anteil an Wasser im Beutel hat.

Der Großteil des Transportwassers muss vorher vorsichtig abgegossen werden. Dadurch passen sich die Garnelen langsam an die neuen Wasserparameter an und können in ihr neues Zuhause entlassen werden.

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Expertentipp

Für die Panzerbildung ist Kalzium wichtig und sollte deshalb über wasserstabilisierende Produkte zugeführt werden.

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