Fische im Nanoaquarium

Fische im Nanoaquarium
Fische im Nanoaquarium

Die Idee Fische im Nanoaquarium zu halten ist weit verbreitet. Damit es in eurem Nanoaquarium jedoch nicht so aussieht wie in unserem Beitragsbild wollen wir mit der wichtigsten Frage starten.

Kann ich Fische im Nanoaquarium halten?

Ja, grundsätzlich lassen sich Fische auch im Nanoaquarium halten. Damit die Fische jedoch genug Platz zum Schwimmen haben, muss das Nanoaquarium jedoch mindestens 54, besser 60Liter Fassungsvermögen aufweisen. Zudem ist es wichtig, dass die Aquarienform sich nicht zu stark in die Höhe zieht (wie es beispielsweise bei einer Säule der Fall wäre), so dass auch genug Bodenfläche vorhanden ist.

Passt das selbst Nanoaquarium so muss diese vor dem Fischbesatz gründlich vorbereiten. Hierbei ist vor dem Besatz besonders eine vier Wochen Einlaufzeit nötig, damit sich ein stabiles biologisches Gleichgewicht entwickeln kann.

Um den Fischen genügend Versteckmöglichkeiten und ein naturnahes Umfeld zu bieten, sollte das Aquarium mit Pflanzen, Wurzeln, Steinen und anderen natürlichen Materialien ausgestattet sein.

Schwarmfische fürs Nanoaquarium

guppy_maennchen_gruppe_im_nano_aquarium

Für ein gut strukturiertes Nanoaquarium eignen sich am besten friedliche, klein bleibende Schwarmfische.
Beispiele sind z. B.:

  • Perlhuhnbärbling (Danio margaritatus)
  • Moskitobärbling (Boraras brigittae)
  • Zwergbärbling (Boraras maculatus)
  • Funken-Salmler (Hyphessobrycon amandae)
  • Endler-Guppys (Poecilia wingei)

All diese Arten fühlen sich in kleinen, ruhigen Gruppen von etwa 8–10 Tieren wohl. Um einen Überbesatz zu vermeiden, sollte die Schwarmgröße in einem 60 Liter Aquarium nicht über 10–15 Tiere hinausgehen.

Um die Schwarmgröße im Griff zu behalten, ist es wichtig die Vermehrungsgeschwindigkeit der Fischarten im Auge zu haben. So gibt es Fischarten, wie beispielsweise Zwergbärblinge, die sich nur langsam vermehren. Im Gegensatz hierzu vermehren sich Fischarten wie Guppys in kurzer Zeit rapide.

grosser_schwarm_neonsalmler

Da ein Nanoaquarium nur ein begrenztes Platzangebot bietet, ist es bei schnellvermehrenden Fischarte sinnvoll, nur gleichgeschlechtliche Tiere zu halten, beispielsweise nur Männchen oder nur Weibchen einer Fischart. Zudem ist bei der Haltung von Fischen unbedingt eine regelmäßige Besatz Kontrolle durchzuführen und gegebenenfalls eine Rückführung vorzunehmen.

Einzelne und paarige Fischarten fürs Nanoaquarium

Auch einige Killifisch-Arten wie der Ringelhechtling (Aphyosemion spp.) sind für Nanoaquarien geeignet. Sie sollte man jedoch nur paarweise oder in kleinen Gruppen halten. Außerdem benötigen sie eine gut strukturierte Umgebung.

Sehr interessant sind auch einzelne Zwergkugelfische oder Zwergblaubarsche. Diese lassen sich bei artgerechter Einrichtung und Fütterung ebenfalls im Nanoaquarium halten, erfordern aber etwas Erfahrung.

Vergesellschaftung verschiedener Fischarten

Da der Platz in einem Nanoaquarium begrenzt ist, eignet es sich nicht zur Vergesellschaftung mehrerer Fischarten. Auch wenn alle genannten Arten kleinbleibend, friedlich und „nano-tauglich“ sind, so sind sie dennoch ausgeprägte Schwarmfische.

Daher fühlt sich jede Art erst ab einer Gruppengröße von 8 bis 10 Tieren wohl. In zu kleinen Gruppen fühlen sich die Fische gestresst und verlieren ihre Farbe. Außerdem haben nicht alle Arten die gleichen Ansprüche an die Wasserwerte und sind unterschiedlich in ihren Verhaltensmustern, wie Revierverhalten und Bewegungsmustern.

Ein 60 Liter Nanoaquarium bietet ungefähr Schwimmraum für 10 bis 12 Tiere. Würde man nun 2 oder 3 Fischarten mischen, so sind die Artgruppen mit 4 Exemplaren zu klein und eine artgerechte Haltung ist nicht möglich.

Fische und Wirbellose im Nanoaquarium

vergesellschaften_garnelen_mit_fischen

Anstelle von anderen Fischarten lassen sich friedliche Fische jedoch mit Wirbellosen, wie Garnelen oder Schnecken, im Nanoaquarium vergesellschaften. Hierzu gehören beispielsweise Zwerggarnelen der Arten Neocaridina und Caridina:

Außerdem ist es möglich, Fische gemeinsam mit Rennschnecken (Neritina sp.) oder Posthornschnecken (Planorbarius) zusammenzuhalten.

Ungeeignete Fischarten im Nanoaquarium

Hier ist die Liste lang: Glühlichtsalmler oder Gabelschwanz-Blauzungen sind für ein Nanoaquarium weniger geeignet, da sie relativ groß werden und sehr aktiv sind. Diese Fischarten benötigen mehr freien Raum zum Schwimmen.

Auch Platy, Molly und Welse brauchen einfach zu viel Platz, was ein Nanoaquarium nicht bietet.

Ebenso sind auch Kampffische sowie Zwergbuntbarsche ungeeignet. Diese Arten zeigen oft ein aggressives Verhalten und sind revierbildend.

Diskusfische und Barben hingegen sind sehr anspruchsvoll in der Haltung und somit für ein Nanoaquarium nicht geeignet.

Alternativen zu Fischen im Nanoaquarium

Das Volumen bei Nano Aquarien beginnt bereits bei 10 Litern und reicht bis 60 Liter. Wie erwähnt ist eine Haltung von Fischen erst ab 54, besser 60 Litern möglich und artgerecht.

Wer jedoch ein kleineres Nanoaquarium hat, dem stehen neben den Fischen tolle Beckenbewohner-Alternativen zur Verfügung. Wirbellose wie Garnelen, Schnecken oder Krebse machen sich super in kleinen Aquarien, sind oftmals pflegeleicht und haben wenig Ansprüche an die Wasserparameter.

Als grobe Orientierung gilt:

  • Unter 20 Litern: Garnelen und Schnecken
  • Ab 30 Litern: Zwergkrebse (Einzeln oder als Paar)
  • Ab 54–60 Litern: einige Kleinfischarten in Schwärmen

Wirbellose im Nanoaquarium

Zwerggarnelen

blaue_tigergarnelen_mit_moos_aquarium

Zwerggarnelen gehören zu den beliebtesten Bewohnern für das Nanoaquarium. Die kleinen, flinken Tiere gelten als effiziente Algenfresser und sorgen gleichzeitig für viel Bewegung im Becken. Sie bleiben meist unter 5 cm groß und leben gesellig, in Gruppen von mindestens 10 Tieren.

Garnelen sind friedlich, reagieren jedoch empfindlich auf hektische Mitbewohner. Besonders während der Häutung sind sie anfällig. Man sollte sie nicht mit aktiven oder räuberischen Fischen vergesellschaften.

  • Neocaridina-Garnelen: Red Fire, Blue Dream oder Rili Garnelen sind sehr robust, vermehrungsfreudig und einfach in der Haltung, sie brauchen im Nanoaquarium keine Heizung und sind perfekt für Becken ab 10 Litern
  • Caridina-Garnelen: Crystal Red, Black Bee oder Taiwan Bee sind zwar etwas anspruchsvoller, dafür optimal geeignet für bepflanzte Becken. Sie brauchen weiches, sauberes Wasser
  • Amano Garnelen: Sie gelten als optimale Algenfresser, vermehren sich jedoch nicht im Süßwasser

Zwergflusskrebse

orangefarbener_zwergkrebse_cpo_in_hoehle

Auch Zwergflusskrebse passen super ins Nanoaquarium. Sie werden etwa 3 bis 4 cm groß und interessieren sich kaum für die Wasserpflanzen. Sie sind daher ideal für gut bepflanzte Becken. Da Zwergflusskrebse sehr neugierig und kletterfreudig sind, muss das Aquarium unbedingt ausbruchsicher abdecken werden!.

Da es zu Revierkämpfen kommen kann, sollten Zwergflusskrebse nicht mit Fischen oder anderen Krebsarten zusammenhalten gehalten werden. Gute funktionieren folgende Optionen:

  • Kleiner Zwergflusskrebs (Cambarellus diminutus): Für die Einzelhaltung oder zur Paarhaltung geeignet, er ist friedlich, versteckt sich viel und lässt Pflanzen zum Großteil in Ruhe
  • Orangefarbener Zwergkrebs (Cambarellus patzcuarensis „orange“ (CPO)): Er überzeugt durch seine leuchtende Farbe, braucht Höhlen und Versteckmöglichkeiten

Schnecken

bodengranulat_malaiische_turmdeckelschnecke

Schnecken sind eine weitere Option für das Nanoaquarium. Sie überzeugen in unterschiedlichen Formen und Farben. Viele Arten sind nützlich im Ökosystem, da sie Futterreste, abgestorbene Pflanzenteile und Algen verwerten. Besonders beliebt sind Rennschnecken oder Turmdeckelschnecken.

Pflanzenfressende Schneckenarten meidet man am besten, da sie empfindliche Aquarienpflanzen schädigen können. Optimal für ein Nanoaquarium eignen sich:

  • Rennschnecken (Neritina sp., z. B. Zebra-, Tigerschnecke): Optimale Algenvertilger, sie legen zwar Eier, diese entwicklen sich jedoch nicht im Süßwasser, es kommt somit zu keiner Schneckenplage
  • Geweihschnecke (Clithon sp.): Sehr friedlich, super für kleine Becken, hübsches Aussehen
  • Posthornschnecke (Planorbella duryi): Vielfältige Farben, gute „Putzkolonne“, kann bei starker Fütterung zur Plage werden

Achtung: Schnecken sind Kletterkünstler und immer auf der Suche nach Ausbruchmöglichkeiten. Bei der Haltung von Schnecken ist es daher notwendig auf eine optimale Abdeckung zu achten!

Beispiele für einen guten Besatz im Nanoaquarium

1. Garnelen Nanoaquarium (20 bis 30 Liter)

Hierdurch erhaltet ihr eine sehr friedliche Zusammensetzung. Zudem ist bei Zimmertemperatur keine Heizung notwendig.

2. Kleinfische im Nanoaquarium

  • Hauptbesatz: 10 bis 15 Exemplare vom Perlhuhnbärbling (Danio margaritatus) oder Moskitobärbling (Boraras brigittae)
  • Optionale Mitbewohner: bei friedlichem Fischverhalten Garnelen (10 Neocaridina Garnelen oder 3 Amano Garnelen), oder Schnecken (2 bis 4 Blasenschnecken oder 1 bis 2 Rennschnecken)

Wichtig: Unter 54 Liter besser keine Fische halten! Strukturreiche Bepflanzung sowie Verstecke und Rückzugsorte

3. Zwergkrebse im Nanoaquarium

Wichtig: Krebse nur als Paar oder in Einzelhaltung, Aquarium immer abdecken, sodass keine Krebse ausbrechen können, jeder Krebs braucht seine eigene Höhle

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