Leider kommt es vor, dass die Fische im Aquarium hektisch hin und her schwimmen. Die Fische machen den Anschein, als wollten sie so schnell wie möglich weg, das Aquarium verlassen oder sie wissen es selbst nicht. Auf jeden Fall scheint dieses Verhalten nicht normal zu sein. Aber was tun? Wir geben einen Überblick über die Symptome, mögliche Ursachen und was dabei helfen kann, Abhilfe zu schaffen. 

Symptome

Die Fische schwimmen nicht wie gewohnt langsam und kontinuierlich durch das Becken. Sie schwimmen plötzlich hektisch hin und her, als wollten sie vor etwas flüchten. An der Scheibe schwimmen die Fische zudem schnell und unkoordiniert auf und ab und machen den Anschein, das Becken verlassen zu wollen. Aber woran liegt dieses untypische Verhalten? Und was kann man dagegen unternehmen?

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Ursachen: Darum sind die Fische hektisch

Im Folgenden möchten wir mögliche Ursachen vorstellen, die dazu beitragen können, dass die Fische im Aquarium plötzlich hektisch hin und her schwimmen. 

Vergiftung

Schwimmen Fische hektisch hin und her kann dies ein Anzeichen für eine Vergiftung sein. Ein zu hoher Nitritwert kann beispielsweise eine Vergiftung hervorrufen. Dies kann durch abgestorbene Pflanzenteile im Aquarium begünstigt werden. Abgestorbene Pflanzenteile solltet ihr daher schnellstmöglich und regelmäßig entfernen.

Zudem können Futterreste, die nicht gefressen wurden und im Aquarienwasser verbleiben, dieselben Auswirkungen haben. Eine sparsame Fütterung ist daher ratsam. Auch nicht gefressenes Futter solltet ihr regelmäßig mit Hilfe eines Mulmsaugers vom Bodengrund absaugen werden.

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Reinigen des Bodengrunds mit einem Mulmsauger

Auch ein Überbesatz und die dadurch entstehende starke Belastung durch deren Ausscheidungen führen zu einem Anstieg des Nitritgehalts. Als Orientierung für die Besatzmenge gilt nicht mehr 1 cm Fischlänge pro 1 Liter Aquarienwasser! Hierbei sollte von der Nenngröße des Aquariums aufgrund des Bodengrundes 20% Wassermenge abgezogen werden.

Hohe Nitritkonzentration

Nitrit kann für Fische nicht nur gefährlich werden. In größeren Mengen ist es für die Fische sogar tödlich.

Fische zeigen eine zu hohe Nitritbelastung und Vergiftungserscheinungen mit ungewohnten Schwimmbewegungen. Sie können schlichtweg nicht mehr atmen und suchen einen Ausweg aus dieser bedrohlichen Situation. 

Da eine erhöhte Konzentration von Nitrit im Wasser nicht visuell wahrgenommen werden kann, ist es immens wichtig, die Wasserwerte sowie die Wassertemperatur im Becken regelmäßig zu kontrollieren. Der Einsatz von Wassertests ist einfach und genau.

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Durchführung einer Wasseranalyse im Aquarium

Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel sollte eine Selbstverständlichkeit für jeden Aquarianer sein. Denn der Teilwasserwechsel hilft immens dabei, die Wasserqualität zu verbessern. Ist das Wasser bereits belastet, helfen oftmals bereits 2-3 aufeinander folgende Wasserwechsel, die Wasserwerte wieder in den Griff zu bekommen.

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Tritt der erhöhte Nitritgehalt wiederholt auf, so schaffen es die Filterbakterien nicht ausreichend Nitrit umzuwandeln. Stimmt die Besatzmenge und findet keine Überfütterung statt, so ist oftmals ein zu klein gewählter oder nicht richtig eingefahrener Aquarienfilter der Auslöser des Problems. 

Schlechte Gruppenzusammensetzung

Zudem kann eine schlechte Gruppenzusammensetzung der Fische ausschlaggebend für dieses unsachgemäße Verhalten sein.

Eine schlechte Zusammensetzung im Aquarium sorgt für Angst und begünstigt psychische Probleme bei den Fischen.

Einige Beispiele veranschaulichen eine ungute Situation.

Es gibt Schwarmfische, zu denen beispielsweise Neon, Guppy oder Schwertträger gehören. Diese Fischarten möchten im Schwarm von 10 Exemplaren oder mehr umherziehen, um sich so richtig wohl zu fühlen. Werden sie nur alleine oder in einem Mini-Schwarm gehalten, fühlen sie sich sichtlich unwohl und es kann zu auffälligem Verhalten kommen.

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Ein Schwarm Schwertträger im Aquarium

Ebenso gibt es auch Fische, die sich in der Einzelhaltung wohl fühlen. Hierzu gehören zum Beispiel Kampffische. In einer Gruppe oder mit anderen Fischen zusammengehalten, wird es oftmals zu teilweise tödlichen Kämpfen unter den Fischen kommen.

Zurück zu den Schwarmfischen: Barben und Guppys beispielsweise lassen sich nur schlecht mit anderen Fischarten vergesellschaften und auch Prachtschmerlen können sich, wenn sie als Schwarmfisch in einem zu kleinen Schwarm gehalten werden, ungewohnt verhalten. Und das waren nur einige Beispiele. 

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Bunt gemischter Aquariumbesatz, hier sind Probleme vorprogrammiert!!!

Achtet beim Einrichten des Aquariums stets auf eine artgerechte Haltung, die den natürlichen Bedürfnissen der Fische entspricht. Setzet euch vor dem Besatz mit den Bedürfnissen der einzelnen Fischarten auseinander. 

Hier ist es wichtig, die Fische so im Becken zusammenzusetzen, dass ein harmonisches Zusammenleben stattfinden kann. 

Sollten sich bestimmte, im Aquarium gepflegte Arten nicht vertragen, macht es Sinn für eine von beiden ein neues Zuhause zu finden. Es sollte so schnell wie möglich Ruhe im Becken einkehren und die Fische können wieder normal durch das Becken schwimmen.

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Fazit

Schwimmen die Fische hektisch hin und her, liegt das oftmals an einer schlechten Gruppenzusammensetzung oder falschen Wasserwerten. Überprüft umgehend, ob die gewählten Fische in ihrem Charakter und von der Art her zusammenpassen.

Überprüft zudem die Größe des Fischbesatzes, die Füttergewohnheiten, die Wassertemperatur, sowie die Wasserwerte. Zu hohe Nitritwerte lösen Vergiftungserscheinungen aus. Regelmäßige und ausführliche Wasserwechsel helfen, die Werte optimal zu halten. Zudem sorgt ein passender und gut eingefahrener Aquarienfilter für langfristige Ruhe.

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