Wasser ist für alle Lebewesen wichtig. Für Aquarienbewohner ist es zusätzlich das Element der Umwelt und des Stoffwechsels. Ähnlich wie wir Luft zum Leben brauchen, benötigen Fische und natürlich auch alle anderen Lebewesen im Aquarium Wasser.

Die Unterwasserbewohner atmen mithilfe ihrer Kiemen oder anderen Organen, um den lebenswichtigen Sauerstoff herauszuziehen und Kohlendioxid auszuscheiden. Es findet zusätzlich ein Austausch von Wasser des Stoffwechsels mit der Umgebung durch Osmose statt.

Das Wasser im Aquarium

Wasser ist sehr variabel in seiner Zusammensetzung. Es kann süß, brackig oder salzig sein, es kann hart oder weich, sauer oder alkalisch sein, es kann auch sauerstoffreich oder sauerstoffarm sein und es kann rein oder verschmutzt sein.

Auch wir fühlen uns schlecht oder werden krank, wenn wir verschmutztes Wasser trinken. Nicht anders geht es den Tieren im Aquarium. Aquarientiere haben einen spezialisierten Organismus und sind oftmals nicht in der Lage, mit Veränderungen fertig zu werden.

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Die Tiere können an Unbehagen und Gesundheitsproblemen leiden oder sogar sterben. Es darf nicht angenommen werden, dass jeder Fisch glücklich in Leitungswasser leben wird.

Jeder Aquarianer muss deshalb in der Lage sein, die natürliche Umwelt des Tieres bezüglich Wasserzusammensetzung, Temperatur, Sauerstoffgehalt, Strömung sowie Freihaltung von Verschmutzung so gut als nur möglich nachzuahmen.

Wasserwechsel bzw. Teilwasserwechsel

Vor allem Aquaristikneulinge denken manchmal, dass sie regelmäßig das gesamte Wasser im Aquarium wechseln müssen. Der damit verbundene Arbeits- und Zeitaufwand treibt so manchen Fischliebhaber Schweißperlen auf die Stirn. Doch das stimmt gar nicht, ganz im Gegenteil, ein kompletter Wasserwechsel würde die Unterwasserbewohner und Wasserpflanzen sogar massiv schädigen.

Es wird daher immer nur ein Teil des Aquariumwassers gegen frisches Wasser ausgetauscht. Dadurch wird verhindert, dass wichtige Bakterien, die in einem gut laufenden Aquarium erforderlich sind, nicht zur Gänze entfernt werden.

Wichtigkeit Teilwasserwechsel

Durch den Teilwasserwechsel bleiben genügend wichtige Bakterien im Aquarium um dieses im Gleichgewicht zu halten!

Viele Menschen fragen sich, warum überhaupt ein Teilwasserwechsel durchgeführt werden muss. Das Aquarium ist kein See, kein Fluss und kein Meer. Es ist ein geschlossenes System und bekommt von alleine keine Frischwasserzufuhr, weil die Zuflüsse wie in der Natur fehlen.

Auch wenn das Becken gut eingefahren ist und die Wasserwerte stimmen, alle Bewohner des Aquariums scheiden Kot aus. Dazu kommen noch abgestorbene Pflanzenteile und Futterreste, die sich auch bei sparsamer Fütterung unweigerlich am Boden des Beckens ansammeln. Alle diese Faktoren führen dazu, dass das Wasser belastet wird.

Häufigkeit des Wasserwechsels

Böse Zungen behaupten, wenn man zu drei Ärzten geht, bekommt man drei verschiedene Diagnosen. So ähnlich verhält es sich auch beim Teilwasserwechsel. Befragt man drei Aquarianer, bekommt man drei unterschiedliche Antworten. Warum? Ganz einfach: Selbst der erfahrenste Aquariumbesitzer kann nicht sagen, dass jeden fünften, sechsten oder achten Tag das Wasser gewechselt werden sollte.

Der Zeitpunkt des Wechsels hängt nämlich von individuellen Faktoren ab. Von der Größe des Beckens, von der Anzahl der Tiere und Pflanzen, von den Wasserwerten, vom Futter und von der Filterleistung.

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Unterschied Aquariengröße

Erfahrene Aquarianer besitzen eine gute Beobachtungsgabe und sehr viel Fingerspitzengefühl. Als Richtwert kann gesagt werden, dass jede Woche ein Wechsel perfekt ist. Bei guten Wasserwerten reicht es jedoch, nur jede zweite oder dritte Woche einen Teilwasserwechsel durchzuführen.

Ein wöchentlicher Wasserwechsel von zwanzig bis fünfundzwanzig Prozent ist aber ein guter Orientierungspunkt. Trotz starker Verunreinigung ist es jedoch nicht ratsam, mehr als ein Drittel des Wassers auf einmal auszutauschen.

Wechselintervall

Ein wöchentlicher, 20-25% Teilwasserwechsel sollte zur Orientierung verwendet werden.
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ca. 25% des Wassers abgelassen

Alle zwei bis drei Monate sind hingegen deutlich zu wenig. Auf keinen Fall darf mit dem Wasserwechsel gewartet werden, bis Probleme mit den Werten entstanden sind.

Für jedes Becken vorauszusagen, bei welchen Werten ein Wasserwechsel durchzuführen ist, wäre nicht seriös. Es ist nämlich fast unmöglich, ganz genau zu sagen, welche Nährstoffe und welche Schadstoffe genau im Becken vorhanden sind.

Teststreifen sind zwar eine gute Hilfe, doch selbst der beste Teststreifen kann nicht anzeigen, wie viel Eisen im Becken optimal ist. Ein dicht bepflanztes Aquarium hat einen höheren Eisenbedarf als ein Becken mit wenigen Pflanzen. Außerdem haben auch die einzelnen Pflanzen einen ganz unterschiedlichen Eisenbedarf.

Wasserwechsel bei Gemüsefutter

Viele Bewohner der faszinierenden Unterwasserwelt lieben überbrühtes Gemüse. Wird Gemüse gefüttert, muss der Wasserwechsel unbedingt wöchentlich stattfinden, weil Gemüsereste das Wasser stärker belasten.

Als guter Richtwert kann jedoch gesagt werden, dass ein Wasserwechsel sofort erfolgen sollte, wenn Nitrit nachgewiesen werden kann. Nitrit ist giftig, für die Bewohner tödlich und im Idealfall nicht nachweisbar.

Sonderfall Nitratwert

Obwohl sich die biologische Filtrierung um Ammoniak und Nitrit kümmert, beseitigt sie keine Nitrate. Ohne Bemühungen des Aquarianers ist ein Anwachsen dieser Nitrate unausweichlich.

Zugegeben, es gibt einige Wasserpflanzen, die von einem höheren Nitratwert profitieren, wie beispielsweise die Efeutute oder die Wasserpest, die als Starkzehrer bei höheren Werten enorm wachsen.

Ein hoher Nitratwert schädigt auf Dauer nicht nur Fische, auch Schnecken, Muscheln, Krebse und Garnelen sind von der Giftigkeit betroffen. Der wirksamste Weg Nitrate zu reduzieren ist ein Wasserwechsel.

Hohe Nitratwerte

Bei sehr hohen Werten kann es als Erste-Hilfe-Maßnahme sein, dass sogar zweimal pro Woche ein Teilwasserwechsel stattfinden muss.

Sollte das Leitungswasser bereits über einen höheren Nitratwerte haben, so sollte über eine Aufbereitung des Wassers nachgedacht werden. Hierfür eigenen sich sowohl Osmoseanlagen, welche das Wasser mithilfe einer Membrane von sämtlichen Stoffen befreit. Alternativ kann ansonsten auch ein Nitratentferner eingesetzt werden.

Die Wasserwerte und Wasseraufbereiter

Trinkwasserversorger sind verpflichtet, uns Leitungswasser bereitzustellen, das wir trinken können, ohne gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Sie sind jedoch nicht verpflichtet, uns perfektes Aquariumwasser anzubieten. Zudem kommt, je nach Region das Wasser unterschiedlich aus der Leitung.

Es ist zu daher empfehlen, das Wasser selbst zu testen. Dafür gibt es spezielle Teststreifen und Tropfreagenzien, mit denen man feststellen kann, wie hart, weich, basisch oder sauer das Wasser ist.

Im Aquarium spielen folgende Parameter eine wichtige Rolle:

  • Temperatur
  • Karbonathärte
  • Gesamthärte
  • pH-Wert

Dokumentation der Wasserwerte

Dringend zu empfehlen ist eine regelmäßige Überprüfung und Dokumentation dieser Werte.

Sogar in unserem Trinkwasser befinden sich Schwermetalle und Chlor. Zwar in so geringen Mengen, dass die Werte für uns Menschen vollkommen unbedenklich sind. Für Aquarienbewohner können sie jedoch zur Gefahr werden.

Sollte das Wasser nicht mit einer Osmoseanlage aufbereitet werden, so sollten Wasseraufbereiter bei der Neueinrichtung des Beckens und nach jedem Wasserwechsel in das Aquarium gegeben werden. Der Wasseraufbereiter hat die Aufgabe, Schwermetalle, wie beispielsweise Blei oder Zink, und Chlor zu binden.

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Für Garnelen und Krebse gibt es spezielle Wasseraufbereiter. Diese Aufbereiter binden verstärkt Kupfer, das für diese Tiere bereits in kleinen Mengen enorm schädlich ist.

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Aquarienwasseraufbereiter

Ablauf des Wasserwechsels

Für einen Routinewasserwechsel braucht man nur einen Eimer und einen Schlauch. Es gibt jedoch zahlreiche Hilfen und Sets, die den Wasserwechsel deutlich vereinfachen.

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Mit diesen Sets gelingt ein effizienter Teilwasserwechsel und das Set enthält alles, um ohne große Anstrengungen das Wasser zu wechseln und den Boden optimal reinigen zu können. Ein Schlauch mit Befestigungsclip erweist sich in der Praxis als besonders praktisch.

Nie wieder Eimer durch die Wohnung schleppen und kleine Wasserpfützen hinterlassen? Kein Problem, mit dem innovativen In-Out-Set. Einfacher und komfortabler geht der Wasserwechsel nicht mehr.

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Expertentipp:

Wenn das Wasser mit dem guten, alten Eimer ersetzt wird, sollte es über die Handfläche laufen. Hierdurch kann eine starke Saugleistung und somit eine Zerstörung des Substrates und Dekors zu vermeiden werden.

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