Allgemeines
„Der Name ist Schall und Rauch“, behauptete zumindest Goethe. Der berühmte Dichter legte Faust diesen Satz in den Mund und das Zitat ist auch jenen Menschen bekannt, die sich für Goethe und seine Werke eher weniger interessieren.
Doch würde Goethe heute leben und dichten, er hätte vielleicht diese Aussage nicht getroffen. Unglaublich, aber die Wissenschaft, vor allem Forscher auf dem Gebiet der modernen Psychologie, beschäftigen sich auch mit unseren Namen. So hat ein amerikanischer Psychologe herausgefunden, dass der eigene Name das Leben stark beeinflusst. So stark, dass der Name sogar die Berufs- und Partnerwahl beeinflusst.
Könnte die Teufelsdornschnecke mit uns kommunizieren, sie würde uns ihr Leid klagen. Warum der Teufel in ihrem Namen steckt, kann nicht erklärt werden. Wir verbinden mit dem Wort immer Negatives und Bedrohliches. Die Schnecke ist aber der beste Beweis dafür, dass das nicht stimmt. Sie ist nämlich eine ganz besonders attraktive Wasserschnecke, die jedes Aquarium zum Blickfang macht.
Kurzporträt
Die Teufelsdornschnecke, Faunus ater, wird auch Kupferturmdeckelschnecke genannt. Ihre Heimat ist Asien und dort gibt es viele Artgenossen. Im heimischen Aquarium ist die Faunus ater leider noch selten anzutreffen. Das ist schade, denn die bis zu acht Zentimeter groß werdende Schnecke ist nicht nur eine pflegeleichte sowie attraktive, sondern auch eine nützliche Unterwasserbewohnerin.
Die Teufelsdornschnecke verdankt ihren Beinamen Kupferturmdeckelschnecke ihrem Gehäuse. Das Schneckenhaus ist nämlich spiralförmig und wie könnte es anders sein, wunderschön kupferfarben gefärbt. Die Faunus ater selbst ist in der Regel schwarz und entweder hell gepunktet oder marmoriert.
Die Schnecke kann als perfekter Gärtner bezeichnet werden. Fleißig gräbt sie den Bodengrund im Aquarium um. Gut, sie macht das nicht, weil sie einen grünen Daumen hat, sondern weil sie auf Futtersuche ist. Trotzdem sorgt ihr unermüdliches Graben für einen intakten Bodengrund. Und genau der ist für alle Mitbewohner und für die Wasserpflanzen wichtig.
Historisches
Süßwasserschnecken sind ab der Jurazeit bekannt, obwohl Wissenschaftler immer wieder vermuten, dass es die im Wasser lebenden Tiere auch schon im Trias gab.
Die Expeditionen im 17. und 18. Jahrhundert sind mit unseren heutigen modernen Reisen nicht vergleichbar. Für die Biologen und Zoologen waren die Reisen mit Anstrengung, Verzicht und Krankheit verbunden. Nicht selten wurden die Forscher mit gefährlichen, meist tödlichen, Viren und Bakterien infiziert. Trotzdem wurden Tiere und Pflanzen beobachtet, erforscht, beschrieben und katalogisiert. Heute wissen wir, dass die Faunus ater die einzige Art in der Gattung Faunus ist.
Atmung
Die Teufelsdornschnecke ist keine Lungenschnecke, sondern gehört zu den Kiemenatmern.
Das optimale Aquarium
In ihrer Heimat lebt die Faunus ater im Süß-, Brack- und Meerwasser und bevorzugt einen schlammigen Untergrund.
Im Aquarium kommt die Teufelsdornschnecke sowohl mit weichem als auch mit hartem Wasser gut zurecht. Es muss aber gesagt werden, dass hartes Wasser im Becken ihrer natürlichen Umgebung mehr entspricht.
Der ideale Untergrund
Aufgrund ihrer beeindruckenden Länge muss das Aquarium dementsprechend groß sein. In einem Becken mit weniger als 60 Liter Fassungsvermögen kann die Schnecke nicht artgerecht gehalten werden.
Die sehr friedliebende Schnecke sollte zumindest paarweise gepflegt werden. Optimal ist die Haltung von kleinen Gruppen. Dann muss das Aquarium größer sein. In der Natur leben die Schnecken in größeren Verbänden und deshalb sollte eine Einzelhaltung unbedingt vermieden werden.
Die Turmdeckelschnecke frisst neben Algen auch abgestorbenen Pflanzenteile. Die Wasserpflanzen im Aquarium sind vor der Schnecke aber sicher und werden in Ruhe gelassen.
Bei der Dekoration des Beckens darf der Aquarianer seiner Kreativität freien Lauf lassen. Der Schnecke ist es ziemlich egal, ob Steine oder Wurzeln im Aquarium sind. Für sie ist nur der Bodengrund von Interesse, dort findet sie ihre Nahrung.
Begehbarkeit der Einrichtungen
Wasserwerte
Die pflegeleichte und anpassungsfähige Kupferturmdeckelschnecke braucht eine Temperatur zwischen 23 und 30 Grad Celsius. Dann noch einen pH-Wert von 6,5 bis 8,5, eine Gesamthärte bis 22°dgH sowie eine Karbonhärte bis 22°dKH und die Schnecke fühlt sich im Aquarium richtig wohl.
Fortpflanzung
Teufelsdornschnecken sind zweigeschlechtlich. Äußerlich sind Männchen und Weibchen jedoch nicht zu unterscheiden. Die Schnecke legt unscheinbare Eikokons ab.
Eine Zucht im Aquarium ist bis jetzt nicht gelungen. Und wenn vielleicht doch, wurde nichts darüber publiziert. Die Zucht ist deshalb so schwierig, weil die Larven Meer- oder zumindest Brackwasser für ihre Entwicklung brauchen. Erst die fertig entwickelten Jungschnecken kommen wieder in den Süßwasserbereich zurück.
Ernährung und Futter
Abgestorbenes Material, hauptsächlich Pflanzenreste, frisst die Schnecke mit Begeisterung. Dazu knabbert sie noch an den Algen, an den Bakterienfilmen und ganz besonders gerne an Laub.
Die Teufelsdornschnecke ist aber eine kleine, besser gesagt große, Feinschmeckerin. Schnecken-, Fisch- und Garnelenfutter kann sie einfach nicht widerstehen.
Vergesellschaftung
Die Schnecke ist sehr friedliebend. Im Gesellschaftsbecken können Fische, andere Schnecken sowie Garnelen leben. Das stört die Kupferturmdeckelschnecke überhaupt nicht.
Erkrankungen
Die Schnecke ist pflegeleicht und robust. Spezielle Erkrankungen sind nicht zu befürchten. Bei optimalen Haltungsbedingungen wird die dekorative Schnecke im Aquarium fünf Jahre alt.
Teufelsdornschnecke online kaufen
Die hübsche Aquariumbewohnerin kann problemlos online gekauft werden. Das Gehäuse der Schnecke ist sehr dick und sie übersteht den Versand, ohne irgendwelche Schäden zu erleiden.
Lat.: | Faunus ater | ||
---|---|---|---|
Größe: | 8,0cm | ||
Haltung: | einfach | ||
Zucht: | unmöglich | ||
Art: | Turmdeckelschnecke |
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Expertentipp
Die Teufelsdornschnecke reagiert auf schwankende Wassertemperaturen und Wasserparameter sehr tolerant. Nur ein pH-Wert von 6 sollte nie unterschritten werden.