Allgemeines zur Glasgarnele
Wer kennt es nicht, das Guinness Buch der Rekorde, das Buch der skurrilsten Weltrekorde? Aber nicht nur wir Menschen sind zu Höchstleistungen fähig, auch im Tierreich gibt es immer wieder Besonderheiten, die überraschen, die für Staunen sorgen und die begeistern.
Eine Garnele, die sich mehr als deutlich von allen anderen Garnelenarten unterscheidet, ist die Glasgarnele. Ein ganz besonders Tier, das trotz der nicht ganz einfachen Haltungsbedingungen, immer öfters im Aquarium anzutreffen ist. Was nicht weiter verwundert, denn es lohnt sich, die interessanten Garnelen zu pflegen.
Obwohl die Haltung und Zucht sogar erfahrenen Aquarianern etwas Mühe abverlangt, es ist immer wieder ein faszinierendes Schauspiel, wenn die Glasgarnelen durch das Aquarium jagen.
Die Glasgarnele im Kurzporträt
Die ursprünglich aus Asien stammenden Garnelen zählen zu den Macrobrachium-Garnelen. Die Großarmgarnelen verdanken ihren deutschen Namen der Tatsache, dass ihr Körper fast transparent ist. Fast deshalb, weil die Tiere eine wunderschöne Färbung, vor allem im Kopfbereich, haben.
Die weiblichen Garnelen brechen die Größenrekorde. Sie erreichen eine stattliche Größe von acht, manchmal sogar zehn, Zentimeter, die Männchen bleiben mit fünf Zentimeter etwas kleiner.
Eine Besonderheit sind die Scheren. Die Arme und die Scheren sind im Vergleich zu anderen Garnelen ebenfalls groß. Die auffallend ausladenden Scheren werden von den Glasgarnelen auch oft eingesetzt, sie sind hervorragende Jäger.
Natürlich steht das nicht im Guinness Buch der Rekorde, aber die Glasgarnelen waren eine der ersten Garnelen, die in heimischen Aquarien gehalten wurden. Ein richtiger Liebling der Aquarianer und die Fangemeinde wächst und wird immer größer.
In diesem Aquarium fühlt sich die Glasgarnele wohl
Das Aquarium muss eine Länge von mindestens 80 Zentimeter haben. Die Garnelen sind keine Einzelgänger. Was wir als Familie bezeichnen, sind für die Wasserbewohner ihre Artgenossen. Fünf bis zehn Garnelen bilden gemeinsam eine harmonische Wohngemeinschaft.
Bei den Wasserwerten sind die Garnelen flexibel und tolerieren Schwankungen, bei der Innendekoration sind sie jedoch nicht besonders kompromissbereit. Sie brauchen Platz, sie brauchen viele Pflanzen und sie brauchen viele Versteckmöglichkeiten. Was gefällt den rekordverdächtigen Tieren am besten? Steine und Höhlen sind sehr beliebt bei den Glasgarnelen.
Die Garnelen sind nicht nur begeisterte Jäger, sie sind auch hervorragende Kletterer. Auch wenn das Aquarium perfekt auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt ist, sie versuchen immer neues Terrain zu erobern. Ein Aquarium ohne Abdeckung ist undenkbar. Es kommt gar nicht so selten vor, dass die Ausbruchskünstler aus dem Aquarium fallen.
Die Wasserwerte
Ist das Wasser weder zu weich noch zu sauer, ist die Welt der Glasgarnele in Ordnung. Der pH-Wert kann 6,5 bis 8,0, die Gesamthärte 6 bis 30°dGH und die Karbonathärte 3 bis 10°dKH betragen. Bei der Wassertemperatur ist die Garnele nicht wählerisch. Optimal ist eine Temperatur von 18 bis 28 Grad Celsius, wobei sogar eine Wassertemperatur von 30 Grad Celsius gut vertragen wird.
Die Wasserhärte
Die Fortpflanzung
Die Zucht der imposanten Tiere ist nicht ganz einfach. Die Garnelen entlassen zwar viele Larven und diese können im Süßwasserbecken aufgezogen werden. Trotzdem ist es nicht einfach, dass sich die Larven zu Junggarnelen entwickeln.
Erfahrung, Fingerspitzengefühl und technisches Equipment sind Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Zucht. Die Larven müssen mehrere Entwicklungsstadien durchlaufen und die Jungtiere müssen mit Nahrung versorgt werden.
Nur bei guten Wasserwerten entlässt die weibliche Glasgarnele alle vier bis sechs Wochen winzige Larven. Zu Beginn müssen die Larven mit Artemia Nauplien gefüttert werden.
Nach ein paar Wochen sind aus den Larven Junggarnelen entstanden, die im Mulm am Bodengrund nach Nahrung suchen. Eine Zufütterung ist jedoch noch erforderlich. Vor allem Spurenelemente fördern das gesunde Wachstum der Junggarnelen.
Dauerbeleuchtung für Junggarnelen
Ernährung und Futter
Bei der Ernährung gibt es im Vergleich zu anderen Garnelen Unterschiede. Die Glasgarnele ist kein anspruchsloser Allesfresser. Auf dem Speiseplan stehen Wasserschnecken, rote Zuckmückenlarven, handelsübliches Futter für Garnelen und Tubifex. Frostfutter und Aufwuchsalgen sorgen für Abwechslung und werden gerne gefressen.
Die Vergesellschaftung
Die Glasgarnelen einfach in das Gesellschaftsbecken setzten funktioniert nicht. Die großen Scheren können für andere Aquariumbewohner gefährlich werden. Kleinere Fische leiden unter den Garnelen und sollten nicht gemeinsam im Aquarium leben.
Krebse sind harmonische Mitbewohner, vorausgesetzt die Garnelen haben ausreichend Rückzugsmöglichkeiten. Krebse sind teilweise Einzelgänger, die sich auch gerne zurückziehen. Um so wichtiger ist es, dass genügend Höhlen und Steine zur Verfügung stehen.
Größere Fische, die in etwa gleich groß wie die Garnelen sind, werden meist in Ruhe gelassen. Garantie gibt es keine, die Glasgarnele ist zwar harmoniebedürftig, kann aber ihre Leidenschaft für die Jagd öfters nicht unterdrücken.
Erkrankungen
Zu weiches Wasser fördert die Entstehung von Krankheiten. Gelegentlich leiden Glasgarnelen unter der Milchkrankheit, die durch Parasiten hervorgerufen wird. Der ganze Körper der Garnele bekommt eine milchige Färbung.
Die Garnelen sterben dann schnell. Werden die toten Tiere nicht aus dem Aquarium entfernt und von anderen Garnelen gefressen, erkranken auch diese an der Milchkrankheit.
Bei optimaler Haltung und ohne Krankheit wird die Glasgarnele drei bis vier Jahre alt.
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Lat.: | Macrobrachium lanchesteri | ||
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Größe: | 10,0cm | ||
Haltung: | einfach | ||
Zucht: | schwer | ||
Art: | Großarmgarnele |
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