Leider kommt es immer mal wieder vor, dass Fische im Aquarium am Boden schwimmen, obwohl sie eigentlich im Freiwasser oder an der Wasseroberfläche leben. Das kann ehrlich gesagt schon irritierend sein. Wir geben einen Ãœberblick, woran dieses Verhalten liegen kann und wie Sie darauf reagieren sollten. 

Symptome 

Die Fische im Aquarium schwimmen am Boden bzw. halten sich in Bodennähe auf. Oftmals gruppieren sie sich in einer Ecke, in der sie sich sammeln und kaum bewegen. Es kommt auch vor, dass die Fische bodennah durch das Becken schwimmen. Aber was nun? Wir klären auf, an was es liegen kann und welche Maßnahmen helfen können.

In welcher Wasserschicht leben die Fische?

Zuerst einmal muss geklärt werden, in welcher Wasserschicht sich die gehaltene Fischart normalerweise aufhält. Es gibt Fischarten, wie Grundeln, Schmerlen oder Welse, die sich grundsätzlich am Aquarienboden aufhalten. Handelt es sich um einen dieser Fische, der am Boden schwimmt, liegt nahe, dass alles in Ordnung ist, da es sich um den gewohnten Lebensbereich handelt.

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Der Lebensraum dieses Panzerwelses ist der Bodengrund

Schwimmen Fische, wie beispielsweise Guppy oder Neos, die sich normalerweise an der Wasseroberfläche oder im Freiwasser aufhalten, plötzlich am Bodengrund, solltet ihr etwas genauer hinsehen, was ausschlaggebend dafür sein kann. 

Mögliche Gründe, warum Fische am Boden schwimmen 

Im Folgenden möchten wir darstellen, welche Gründe es geben kann, dass Fische, die normalerweise nicht am Bodengrund leben, plötzlich am Boden schwimmen. So habt ihr die Möglichkeit, das Problem schnellstmöglich herauszufinden und zu beheben. 

Futtersuche

Oftmals sind die Fische, wenn sie am Bodengrund schwimmen, auf der Suche nach Futter, was kein Grund zur Sorge ist. Schaut genau hin, wann, wie oft und in welchem Ausmaß dieses Verhalten auftritt. Futterreste sinken auf den Bodengrund ab. Wer also noch etwas davon haben möchte, muss kurzzeitig seine gewohnte Umgebung verlassen.

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Schwimmen die Fische nur zur Futtersuche kurzzeitig am Bodengrund ist kein Grund zur Sorge geboten.

Schlechte Bepflanzung und zu heller Boden 

Viele Fischarten fühlen sich grundsätzlich in einem dicht bepflanzten Becken mit einigen Versteckmöglichkeiten, wie Höhlen oder Steinen, wohl. Sie bevorzugen zudem einen dunklen Bodengrund, der ihnen Sicherheit vermittelt. 

Eine schlechte Bepflanzung, sowie zu heller Bodengrund können Gründe für Unsicherheit und Angst sein. In diesem Fall kommt es vor, dass die Fische sich sehr bodennah aufhalten, da sie nach Schutz suchen.  

Schwimmen Fische ständig nur am Boden überprüft unbedingt die Aquarienbedingungen: Ist die Bepflanzung ausreichend? Haben die Fische genug Versteckmöglichkeiten in dem Bereich, in dem sie sich vorzugsweise aufhalten, stimmen die Lichtverhältnisse und passt der Bodengrund

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Ein dicht bepflanztes Aquarium mit vielen Versteckmöglichkeiten

Stellt ihr hier ein Problem fest, so sollten sich die Fische nach der Anpassung ihres Lebensraums wieder ruhig und entspannt im Aquarium bewegen.

Wassertemperatur

Fische schwimmen insbesondere dann am Boden, wenn die Wassertemperatur im Aquarium zu hoch ist. Ist die Wassertemperatur nicht auf die Bedürfnisse der Fische angepasst, sind die Tiere auf der Suche nach einem Ort, der möglichst nah ihren Bedürfnissen entspricht. 

D.h. Sie schwimmen eventuell nicht mehr in der Wasserschicht, in der sie normalerweise unterwegs sind, sondern am kühleren Boden.

Kontrolliert unbedingt die Wassertemperatur und passen diese an die gehaltenen Fischarten an. Damit das gelingen kann, dürfen nur Fische gemeinsam gehalten werden, die ähnliche Anforderungen an die Wasserwerte haben.

Wasserwerte

Kontrolliert zudem mit Hilfe von Wassertests unbedingt regelmäßig die Wasserwerte. Nur unter optimalen Wasserbedingungen können Fische ein gesundes Leben führen. 

Ein schlechter oder schwankender PH-Wert im Aquarium kann bei den Fischen beispielsweise Stress auslösen, was dazu führen kann, dass diese am Boden schwimmen. Der PH-Wert nimmt Einfluss auf die Kiemenfunktion, sowie die Schleimhaut von Fischen. 

Liegt der PH-Wert nicht im Optimum, kann sich dies negativ auf die Atmung der Aquarienfische auswirken. 

Der Ph-Wert steht in engem Zusammenhang mit der Karbonhärte. Oftmals reguliert sich dieser, wenn die Karbonhärte angepasst wird.

Ein weiterer Tipp ist der Einsatz von Buchenlaub oder Erlenzapfen. Diese helfen den PH-Wert zu generieren, indem sie ihn etwas absenken. Zudem wirken sie antibakteriell und verringern die Keimdichte im Aquarium. 

Aber es ist klar zu erkennen: Schlechte Wasserwerte haben negative Auswirkungen auf die Fische. Daher ist ein regelmäßiger Wassercheck unabdingbar.  

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Durchführung einer Wasseranalyse im Aquarium

Mit ein Aquarium-Wassertest können Sie meist den PH-Wert, die Gesamthärte, die Karbonhärte, den Nitritwert, den Nitratwert, sowie den Chlorgehalt im Wasser ganz einfach auf testen, sowie deren Verlauf verfolgen

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Liegen massive Abweichungen vor, so kann ein großer Wasserwechsel die Wasserwerte wieder in Einklang bringen. Bei einem großen Wasserwechsel werden 70-80% des Aquariumwassers ausgetauscht. Der große Wasserwechsel sollte allerdings die Ausnahme sein und nur im Notfall durchgeführt werden.

Wichtig zu wissen ist, dass ein Wasserwechsel nicht nur durchgeführt werden sollte, wenn etwas an den Wasserwerten nicht stimmt. Dieser gehört als Regelmäßiges auf die To-Do-Liste. Beim regelmäßigen, wöchentlichen Teilwasserwechsel werden 20-25% des Aquarienwassers gewechselt. 

Psychische Faktoren 

Schwimmen die Fische in einem Schwarm zusammen am Bodengrund, kann dies ein Anzeichen für ein Abwehrverhalten sein. Eventuell wird der Fischschwarm von einer anderen, größeren Fischart bedroht oder es geht darum, das Revier neu einzugrenzen. 

Dies kann Angst und Stress für die Fische bedeuten. 

Ãœberprüft zuerst, ob die Fischarten, welche im selben Becken gepflegt werden, auch zusammenpassen. Ist dies nicht der Fall, findet schnellstmöglich für einen Teil der Aquarienbewohner ein neues Zuhause, um die Fische nicht einer kontinuierlichen Stresssituation auszuliefern. Angst führt zu psychischen Problemen, was bis zum Tode der Fische führen kann. 

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Bunt gemischter Aquariumbesatz, hier sind Probleme vorprogrammiert!!!

Die Fische können auch einer ungewohnten Situation, wie beispielsweise einem Transport oder einer lauten Umgebung, ausgeliefert gewesen sein. Dies kann bei ihnen zu Verunsicherung und Angst führen. Diese Situationen sind meist jedoch nur von kurzer Dauer. Das Fischverhalten sollte sich daher schon bald neutralisieren und die Tiere werden wieder munter umher schwimmen. 

Krankheit 

Auch Krankheiten können Auslöser dafür sein, dass Fische, die normalerweise kreuz und quer durch das Becken schwimmen, sich am Bodengrund aufhalten und nur noch wenig bewegen. Hierbei handelt es sich aber meist um einzelne Exemplare und weniger um Fischschwärme.

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Einzelner separierter Neon am Gewässergrund, dieser sollte genau beobachtet und ggf. separiert werden.

Auch bei Krankheit ist ein schnelles Handeln wichtig und separieren notwendig, um dem Fisch die Möglichkeit auf Genesung zu geben und die Ausbreitung der Krankheit auf andere Aquarienbewohner rechtzeitig zu unterbinden. 

Flossen, die ausgefranst sind, oder weiße Pünktchen auf der Fischhaut deuten, neben ungewohntem Verhalten, auf eine Krankheit hin. Zudem können ein aufgeblähter Bauch und taumelnde Schwimmbewegungen auf eine Krankheit hindeuten. 

Separieren Sie kranke Fische schnellstmöglich. So kann die Ausbreitung der Krankheit eingedämmt werden. Der Einsatz von Medikamenten kann möglicherweise das Leben von kranken Fischen retten. Welche Behandlung die richtige ist, erfahrt ihr von Tierarzt eures Vertrauens, oder vom Fachmann in der Aquaristikabteilung.

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Fazit 

Schwimmen Fische, welche sich normalerweise in der Freiwasserzone oder an der Wasseroberfläche aufhalten, ständig nur am Bodengrund ist genaues Hinsehen wichtig. 

Können psychische Faktoren wie Angst oder Stress ausgeschlossen werden, ist es weiter wichtig, die Wasserwerte zu kontrollieren und anzupassen. Wenn auch die Wasserwerte in Ordnung sind, ist ein weiterer Schritt die Ãœberprüfung auf Krankheiten. 

Ein Aquarium ist die Nachbildung eines natürlichen Lebensraumes für Fische und andere Bewohner. Hier sollten Sie so gut wie möglich auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Fischarten eingehen, um ihnen ein optimales Leben zu ermöglichen.

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